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Bauen und leben mit Holz – Das Fachmagazin von Holzbau Schweiz

04/2016 Höhenflug

Stil.Form

Holzbau ohne Höhenangst

45 Meter misst der Chutzenturm. Damit führt der Turm im Berner Seeland – zumindest in Bezug auf die Bauhöhe – die Riege der fast 50 Aussichtstürme in Holzbauweise an, die das Land zu bieten hat. Mit 10 Metern deutlich kleiner, aber nicht weniger aussichtsreich ist der höchstgelegene Holzturm auf dem Schwanderberg.

TEXT DOROTHEE BAULAND|FOTOS ZVG

Der Holzbau kennt keine Höhenangst. Mit seinen 45 Metern nimmt sich der Chutzenturm sogar noch vergleichsweise bescheiden aus: Den weltgrössten Aussichtsturm aus Holz haben 2013 die Österreicher gebaut. Doch der 100 Meter hohe Turm auf dem Kärntner Pyramidenkogel wird noch übertrumpft: von einem Sendeturm im polnischen Gleiwitz, der 1935 errichtet wurde. Mit 118 Metern ist er zwar der höchste existierende Holzturm der Welt – jedoch ohne Besucherzugang. Konstruiert ist der polnische Sendemast in der typischen Fachwerkbauweise, wie man sie auch von Freileitungsmasten kennt. Ebenfalls sehr traditionell ist die Bauweise der älteren Schweizer Holztürme. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts wurden die Türme mehrheitlich vor allem zweckmässig konzipiert und erinnern an den klassischen Hochsitz für die Jagd, allen voran der älteste Schweizer Aussichtsturm von 1873, der im Luzerner Gletschergarten steht. Ganz anders sehen die Holztürme aus, die nach 2000 entstanden sind. Sie legen eindrucksvoll Zeugnis der Ingenieurskunst im Holzbau ab. Einen kleinen Einblick in die Turmbaukunst der Schweizer Holzbauplaner und -ingenieure geben wir auf dieser und den folgenden Seiten.

Chutzenturm, 45 Meter

Der Chutzenturm, der von Studierenden der Berner Fachhochschule in Biel entworfen wurde, punktet vor allem mit seiner Höhe von 45 Metern. 2010 wurde das Bauwerk in Seedorf (BE) auf dem Frienisberg auf 820 Metern über Meer errichtet. 234 Treppenstufen aus Eichenholz führen die Besucher auf die Aussichtsplattform, 40 Meter über dem Boden. Vier Douglasienstämme bilden die Primärelemente der Turmstruktur. Im Fusspunkt weisen die Stützen einen Durchmesser von 90 Zentimetern auf und sind über eine Schlitzblech-Stabdübel-Verbindung mit einem Stahlteil im Einzelfundament verankert. Die Treppenläufe wurden als Elemente vorgefertigt und wie auch das Dach als Ganzes vor Ort mit dem Mobilkran positioniert. Für die Rundholzstützen wurden rund 60 Kubikmeter regionale Douglasien verarbeitet, weitere 90 Kubikmeter Douglasie-Brettschichtholz und -vollholz sowie 6 Kubikmeter Eichenholz für die Treppentritte wurden verbaut. Steht man auf dem Chutzenturm, sieht man den Lysser Turm. Und umgekehrt. Sie sind vom selben Ingenieurbüro geplant, aus demselben Holz gefertigt und wurden beide innert eines halben Jahres gebaut.

Wiler Turm, 38 Meter

Mit einer aussergewöhnlichen Treppenkonstruktion beeindruckt der Aussichtsturm Wil (SG), der immerhin stolze 38 Meter misst. Der Grundriss des Turms, der 2006 nach Plänen des Holzbauingenieurs Professor Julius Natterer errichtet wurde, besteht aus einem gleichschenkligen Dreieck mit einer Schenkellänge von 12 Metern an der Basis. Dieses Dreieck verjüngt sich bis zu einer Höhe von 17 Metern, um dann auf einer Höhe von 34 Metern wieder die ursprüngliche Grösse aufzuweisen. Die Verkehrs- und Windlasten werden über drei X-förmige Stützen abgetragen, die jeweils aus zwei oberen und zwei unteren Rundhölzern bestehen. Diese sind auf der Höhe der Zwischenplattform biegesteif miteinander verbunden. Die Lasten aus dem Dach werden von drei W-förmigen Fachwerken in den Aussenstützen eingetragen. Für die Rundhölzer wurden Douglasien aus dem heimischen Wald gefällt. Der Kern des Turmes besteht aus einer doppelten Wendeltreppe, die sich spiralförmig über die ganze Höhe hinaufschraubt. Die Wendeltreppe mit ihren durchgehenden Stufen aus regionaler Weisstanne ist getrennt voneinander hinauf und hinab begehbar.

Altbergturm, 34,5 Meter

Für den Altberg-Turm entwickelte das Zürcher Planungsbüro Timbatec eine markante Holzkonstruktion, die mit Stahlelementen kombiniert wurde. Durch das Innere der Holz-Stahl-Konstruktion winden sich 142 Treppenstufen mit vier Zwischenpodesten bis zur Aussichtsplattform in 30 Metern Höhe. Der 34,5 Meter hohe Turm auf dem Altberg bietet seit 2010 auf 661 Metern über Meer eine lohnenswerte Aussicht über das Limmattal. Bei guter Fernsicht kann man die Gipfel der Alpen vom Säntis bis zum Doldenhorn erblicken. Für das Bauwerk auf einer Grundfläche von sechs mal sechs Metern wurde heimisches Lärchenholz verwendet. Eine Herausforderung war der Transport der 30 Meter langen, vorgefertigten Bauteile auf die Baustelle im Wald der Gemeinde Dänikon (ZH).

Gurtenturm, 25,5 Meter

Raffiniert ist auch die Konstruktion des Gurtenturms in Köniz (BE): Zwölf Holzlamellen, jeweils 25 Meter lang und 1,20 Meter breit, sind sternförmig um eine Wendeltreppe aus Stahl angeordnet. Dadurch entsteht ein interessantes Licht-Schatten-Spiel. Der 25,5 Meter hohe Aussichtsturm wirke damit "wie eine abstrakte, dimensionslose Skulptur", beschreiben die Holzbauingenieure der Makiol Wiederkehr AG den im Jahr 2000 errichteten Turm. "Die gewählte formale und konstruktive Ausprägung zeigt beispielhaft die Verwendungsart von Holz als modernen und zukunftsträchtigen Werkstoff." Die vertikalen Lasten aus Eigengewicht, Nutzlast, Podest und Treppe werden über die zwölf Hauptlamellen abgeleitet; als Knicksicherungen und zugleich als Podestträger dienen Trapezrahmen aus Stahl. Die horizontale Lastabtragung erfolgt über räumlich angeordnete Diagonalen, die im Verbund mit den vertikalen Hauptlamellen als stehende Fachwerke funktionieren. Die Diagonalen laufen im Zentrum des Turms in drei Hauptknoten zusammen.

Cheisacherturm, 25 Meter

Der 2010 erbaute Holzturm auf dem Cheisacher bei Gansingen (AG) ist das Ergebnis einer interdisziplinären Arbeit an der Berner Fachhochschule für Architektur, Bau und Holz. Das Projekt stammt aus der Feder der Architektin Sandra Horat und den beiden Holzbauingenieuren Fabian Schmid und Martin Zwahlen. Die Klus (von lateinisch clusa = umschlossener Raum) ist das zentrale Thema des Turms und wird durch zwei symmetrisch angeordnete Elemente gebildet. "Die in Gehrichtung verlaufenden Lamellen geben dem Turm seine Leichtigkeit", beschreiben die Planer ihr Projekt. Der Turm steht mit seinem quadratischen Grundriss über einem alten Vermessungsstein, der im Innern des Cheisacherturmes noch zu sehen ist. Die tragenden Teile bestehen aus verleimtem Lärchenholz, die lamellenartige Verschalung aus unbehandelter Weisstanne. Dem konstruktiven Holzschutz wurde besondere Beachtung geschenkt.

Siblinger Randenturm, 20 Meter

20 Meter misst der Holzturm auf dem Schaffhauser Höhenzug Randen. Die Wuchsform eines Baumes galt als Vorbild des Turms. Er ist ein Entwurf der Architekten Raoul Müller und Patrick Birri sowie der Hübscher Holzbau AG und spriesst aus einer kleinen Grundfläche in die Höhe, verzweigt sich wie eine Baumkrone und breitet seine Plattformen zwischen den Baumwipfeln aus. Das Betonfundament beansprucht lediglich eine Grundfläche von sechs mal sechs Metern, der später noch sichtbare Sockel beschränkt sich mit einem Durchmesser von nur 2,40 Metern auf ein noch geringeres Mass. Durch die kompakte Anordnung der Treppenläufe wird der Fussabdruck minimiert, der Turm wirkt filigran. Die Träger sind konisch angelegt; sie verjüngen sich nach oben und ihr Querschnitt wird von einem Rechteck zum Quadrat verändert. Die Zugkräfte sind oben durch einen Windverband aus Stahlträgern gesichert. Die starken Brettschichtträger geben der Gesamtkonstruktion die Stabilität. Zur Aufnahme der Druck- und Zuglasten sind die Plattformen mit durchgehenden Vollgewindeschrauben mit dem Holz verbunden. Damit können die Kräfte über eine dauerhafte Schraubenverbindung in das Holz respektive in die Verbünde abgegeben werden. Durch die Wahl des Dreiecks als Grundform entsteht eine eigene Designsprache. Die Podeste können als Blätter gelesen werden und dienen als Kreuzungspunkte und Rastorte. Die fünfeckigen Podeste sind rechtwinklig zur Dreiecksgrundform ausgerichtet.

Gewerbeturm Amriswil, 19,5 Meter

Zum 100-Jahr-Jubiläum hat sich der Gewerbeverein Amriswil (TG) etwas Besonderes einfallen lassen: die Realisation eines Aussichtsturms auf dem Schollenberg. Der Gewerbeturm Amriswil ist aus Fichtenholz konstruiert und bildet ein grosses V. Damit stellt der Turm, der nach oben immer breiter wird, in der Riege der Schweizer Holztürme eine Besonderheit dar – wie auch der Siblinger Randenturm. 90 Treppenstufen aus Lärchenholz in Stahlwangen führen zur grosszügigen Aussichtsplattform in 15,25 Metern Höhe. Der 2012 erbaute Turm ist insgesamt 19,5 Meter hoch und mit den Kosten von 240 000 Franken vergleichsweise preiswert.

Bannriet-Turm, 17,2 Meter

Ein Riegelwerk mit Dach und umlaufendem Balkon – der Beobachtungsturm im Bannriet auf der Grenze der Gemeinden Altstätten und Oberriet (SG) fällt auf. Das Bauwerk der Planer Fred Müller und Silvio Pizio wirkt weniger wie ein Turm, vielmehr wie ein moderner Holzhaus-Rohbau auf Stelzen. Der 2004 erbaute Turm im St. Galler Rheintal ist 17,2 Meter hoch, 75 Treppenstufen führen zur Aussichtsplattform auf 13,4 Metern. Das Holz wurde im Mittelrheintal geschlagen und in regionalen Betrieben eingeschnitten und getrocknet. Die Gesamtkosten lagen bei 370 000 Franken, davon 120 000 für den Holzbau (exklusive SFS-Stahlteile).

Turm der Biodiversität, 29,6 Meter

Auch das jüngste Schweizer Turmbauprojekt, der Turm der Biodiversität im Tierpark Goldau, kratzt mit 29,6 Metern nicht am Schweizer Höhenrekord. Dafür ist der im Herbst 2016 vollendete Turm das derzeit teuerste Turmbauprojekt in Holzbauweise. Der Bau des Turms ist mit gut 1,1 Millionen Franken veranschlagt. Architekt Gion A. Caminada zeichnet verantwortlich für den Entwurf. Der Turm besteht aus zwei getrennten Körpern, die sich nach oben zu einer Form vereinen. Auf der dritten Etage gibt es Terrassen mit Sicht über den Park, die Treppen führen weiter bis ins neunte Stockwerk. Die Grundriss misst 5,2 × 17 Meter, die Fundamentplatte ist aus Beton. Ein äusseres Kleid aus regionalem Weisstannenholz schützt die Brettschichtholz-Konstruktion. Die Holzträger mit einer Länge von 28 Metern sind in der Mitte gestossen. Sie halten Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Stundenkilometern stand. Mit dem Turm im Tierpark Goldau wird Architekt Caminada übrigens zum "Wiederholungstäter": Auch der Reussdelta-Turm in Seedorf (UR) wurde 2011 von ihm entworfen.

Turm der Zukunft

Beim Turmbau in der Vergangenheit war das Holz oft lediglich Mittel zum Zweck: Es war leicht zu beschaffen, vielfach direkt vor Ort vorhanden, vergleichsweise preiswert und einfach in der Handhabung. Heute ist der Turmbau zweckdienliches Mittel, um den Holzbau öffentlichkeitswirksam zu positionieren. Der zeitgemässe Holzturm bietet weit mehr, als seinen Besuchern einen Blick über die weite Landschaft; er zeigt die Möglichkeiten des modernen Holzingenieurbaus auf. Damit wird der Holzturm selbst zum Erlebnis. Raffinierte Konstruktionen zeigen deutlich den Trend zum selbstbewussten Ingenieurholzbau, mit dem die technischen wie gestalterischen Möglichkeiten neu ausgelotet werden. Nicht zuletzt versprechen auch die Entwicklungen in Robotik und Materialforschung eine spannende Zukunft für den Holz(turm)bau.

Holztürme und Aussichtsplattformen in der Schweiz

45 Meter:     Chutzenturm, Seedorf (BE), Baujahr 2010       
41,6 Meter:    Chuderhüsiturm, Röthenbach (BE), Baujahr 2002
40 Meter:    Petersbodenturm, Rorbas (ZH), Baujahr 1978
38 Meter:     Lyssturm, Lyss (BE), Baujahr 2009
38 Meter:    Wiler Turm, Wil (SG), Baujahr 2006
36,7 Meter:     Wildensbuchturm, Trüllikon (ZH), Baujahr 2010
35,2 Meter:    Sauvabelin-Turm, Lausanne (VD), Baujahr 2003
34,5 Meter:    Altbergturm, Dänikon (ZH), Baujahr 2010
33,3 Meter:    Loorenkopfturm, Zürich (ZH), Baujahr 1954
33 Meter:    Albisturm, Langnau a.A. (ZH), Baujahr 1978
29,6 Meter:    Turm der Biodiversität, Arth-Goldau (SZ), Baujahr 2016
25,5 Meter:    Gurtenturm, Köniz (BE), Baujahr 2000
25 Meter:     Cheisacherturm, Gansingen (AG), Baujahr 2010
25 Meter:    Turm Stadler Berg, Stadel bei Niederglatt (ZH), Baujahr 1964
20 Meter:     Siblinger Randenturm, Siblingen (SH), Baujahr 2014
19,5 Meter:    Gewerbeturm Amriswil, Amriswil (TG), Baujahr 2012
18 Meter:    Sirnacher Jublaturm, Sirnach (TG), Baujahr 2010
16 Meter:    Bannriet-Turm , Altstätten/Oberriet (SG), Baujahr 2003
16 Meter:    Turm Donjon de Brigands, Thierrens (VD), Baujahr 2006
15,4 Meter:    Seeburgturm, Kreuzlingen (TG), Baujahr 2000
15 Meter:    Binninger Erlebnisturm, Binningen (BL), Baujahr 2007
15 Meter:    Plattform Guggershörnli, Guggisberg (BE), Baujahr 1928/2013
15 Meter:    Turm Mont Renaud, Boncourt (JU), Baujahr 2001
14 Meter:    Hohwacht Titterten, Titterten (BL), Baujahr 2013
13,3 Meter:    TBZ-Kunstturm, Zürich (ZH), Baujahr 2003
12,5 Meter:    Vorderhüttenturm, Unterstammheim (ZH), Baujahr 1972
12 Meter:    Lachner Aahornturm, Lachen (SZ), Baujahr 2010
11,5 Meter:     Heidenwegturm, Twann-Tüscherz (BE), Baujahr unbenannt
11,2 Meter:    Reussdeltaturm, Seedorf (UR), Baujahr 2012
11 Meter:    Gletschergartenturm, Luzern (LU), Baujahr 1873
11 Meter:    Möösliturm, Düdingen (FR), Baujahr unbenannt
10,5 Meter:    Häftliturm, Büren a.d.A. (BE), Baujahr unbenannt
10 Meter:     Hörnli-Aussichtsturm, Uhwiesen (ZH), Baujahr 1996
10 Meter:    Turm Kaltbrunner Ried, Kaltbrunn (SG), Baujahr unbenannt    
10 Meter:    Klingnauer Beobachtungsturm, Böttstein (AG), Baujahr 2003
10 Meter:    Champ-Pittet-Turm, Cheseaux-Noréaz (VD), Baujahr unbenannt
10 Meter:    Grangettes-Turm, Noville (VD), Baujahr unbenannt
10 Meter:    Schwanderturm, Schwanden (GL), Baujahr 2001
9,5 Meter:    Panoramaturm Pleigne, Pleigne (JU), Baujahr 2008
9 Meter:    Swiss Prime Tower Bornwald, Olten (SO), Baujahr 2014
9 Meter:    Turm Chly Rhy Auen, Rietheim (AG), Baujahr 2015
8,5 Meter:    Thurauenturm, Flaach (ZH), Baujahr unbenannt
8 Meter:     Belvedere Zollikon, Zollikon (ZH), Baujahr 2013
7 Meter:    Schwarzseeturm, Plaffeien (FR) , Baujahr 2003
7 Meter:    Kapfturm, Spreitenbach (AG), Baujahr 2009
5,5 Meter:    Greifensee Beobachtungsturm, Uster (ZH), Baujahr 1997/2015
5 Meter:    Turm Kaltbrunner Ried, Uznach (SG), Baujahr unbenannt   
5 Meter:    Weissenauer Turm, Unterseen (BE), Baujahr 2011


21 Der Kleine

Name: Weissenauer Beobachtungsturm "Hide"
Standort: Naturschutzgebiet Weissenau, Unterseen, Interlaken (BE)
Gesamthöhe: 5 m, höchste Plattform: 2 m
Höhenlage: 558 m ü. M.
Baujahr: 2011
Planer: von Allmen Architekten AG, Interlaken, Architekturbüro Andreas Fuchs, Unterseen, Ingenieurbüro Andreas Huggler, Brienz
Holzbau-Unternehmen: Gurtner Holzbau GmbH, Bönigen
Verwendete Holzart: Eiche (Boden und Sockel) Fichte/Tanne (Konstruktionsholz), Lärche (Aussenschalung), alles unbehandelt
Kosten: 50 000 CHF
Sicht: über das Naturschutzgebiet Weissenau, auf Niederhorn, Harder Kulm, Niesen
Besonderheit: zweiseitiges Beobachten, wasserseitig mit Beobachtungsschlitzen, gegen die Auenlandschaft offen
Kontakt: u-t-b.ch


20 Die Nachbarn

Namen: grosser Turm / kleiner Turm Kaltbrunner Riet
Standort: Kaltbrunner Riet, Gemeinden Kaltbrunn, Uznach (SG)
Gesamthöhen: 10 m / 5 m
Höhenlage: 407 m ü. M.
Baujahr:1963 / 1976
Sicht: auf den Möwenteich mit angrenzenden Rietflächen, Speer und Glarneralpen / auf den Entensee und seine Verlandungszone
Besonderheit: Die Luftdistanz zwischen den Türmen beträgt 220 m, die Laufdistanz beträgt 420 m
Kontakt: pronatura-sg.ch/kbr


19 Der Weidenpalast

Name: Beobachtungsturm Chly Rhy Auen
Standort: Chly Rhy Auen, Rietheim (AG)
Eigentümer/Bauherr: Kanton Aargau,  
Pro Natura Aargau
Baujahr: 2015
Gesamthöhe: 9 m, höchste Plattform: 5 m
Höhenlage: 318 m ü. M.
Planer: Marcel Kalberer, Sanfte Strukturen,
Hegelbach (DE), Holzbauingenieur Walter Bieler AG, Bonaduz (GR)
Menge Holz: 200 m3 (für Brücke, Steg und Turm)
Sicht: auf den Weiher und  seine Tierwelt
Besonderheit: Holzkonstruktion mit einem Mantel aus lebenden Weiden, von Schülern und freiwilligen Helfern errichtet. Brücke, Steg und Turm mit Herkunftszeichen Schweizer Holz ausgezeichnet
Kontakt: pronatura-aargau.ch


18 Der Zwilling

Name: Binninger Erlebnisturm / Hohwacht Titteren
Standorte: Allschwiler Wald, Binningen (BL),
und Hohwacht, Titteren (BL)
Gesamthöhe: 15 m / 14 m, höchste Plattform: 10 m / 10 m
Höhenlage: 335 m ü. M. / 794 m ü. M.
Baujahr: 2007/2013
Planer: Christof Burkhardt, Reinach (BL) /
Holzbauplanung Blaser AG, Zwingen (BL)
Holzbau: Holzbau Gisin AG, Lauwil (BL) /
Daniel Blaser, Zwingen
Verwendete Holzart: Douglasie
Besonderheit: eine Idee, zwei Türme, baugleich mit dreieckigem Grundriss; drei Holzstämme bilden das tragende Gerüst der beiden Türme; in der Mitte wendelt sich die Treppe um einen Holzstamm
Kontakt: holzbauplanung-blaser.ch


17 Der Ehrenamtliche

Name: Sirnacher Jublaturm
Standort: Hochwacht, Sirnach (TG)
Baujahr: 2010
Gesamthöhe: 18 m, höchste Plattform: 16 m
Höhenlage: 640 m ü. M.
Planer: Marcel Hollenstein (ehemaliger Jubla-
Präses), wlw Bauingenieure AG, Zürich
Holzbau: Leitungsteam der Jubla Sirnach
Verwendete Holzart: Weisstanne, Fichte
Menge Holz: 33 m³
Sicht: bis Eschlikon, Sirnach, Wil und Wilen
Besonderheit: ehrenamtlich vom jugendlichen ­Leitungsteam der Jungwacht Blauring Sirnach für das Kantonslager 2009 in Zihlschlacht (TG) gebaut und später an seinem jetzigen Standort aufgebaut
Kontakt: sirnach.ch


16 Das Kunstwerk

Name: Roth Kunstturm
Standort: Dach der Technische Berufsschule Zürich (TBZ), Zürich
Baujahr: 2005
Gesamthöhe: 13,3 m, höchste Plattform: 9,6 m
Höhenlage: 420 m ü. M.
Planer: Daniel Roth, Alexander Kohm
Kosten: CHF 240 000
Sicht: über Zürich
Besonderheit: Künstler Daniel Roth gewann den Wettbewerb der TBZ, einen 13 Meter hohen Holzturm über dem Pausenplatz zu bauen; entworfen nach dem Vorbild einer Hyperboloidkonstruktion von Wladimir Schuchow aus dem Jahr 1899; der Turm ist nicht öffentlich zugänglich
Kontakt: tbz.ch


15 Die Pyramidenspitze

Name: Lachner Aahorn-Turm
Standort: Wägitaler Aa, Lachen (SZ)
Baujahr: 2010
Gesamthöhe: 12 m, höchste Plattform: 6 m
Höhenlage: 409 m ü. M.
Planer: Ingenieurbüro Marty AG, Lachen,
EGG Holz Kälin AG, Egg (SZ)
Holzbau: ARGE Arpagaus Holzbau und HP Müller Holzbau AG, Galgenen (SZ) und Pfäffikon (SZ)
Verwendete Holzart: Tragkonstruktion aus Brettschicht- und Massivholz, Stützen, Bodenlamellen und Treppenanlage aus Lärchenholz
Sicht: über Wägitaler Aa und Zürichsee
Besonderheit: pyramidenförmiger Aufbau
Kontakt: genossame.ch


14 Der Ausgezeichnete

Name: Aussichtsturm Reussdelta
Standort: Reussdelta, Seedorf (UR)
Baujahr: 2011
Gesamthöhe: 11 m, höchste Plattform 7 m
Höhenlage: 435 m ü. M.
Planer: Gion A. Caminada
Holzbau: Gebr. Bissig Holzbau GmbH, Altdorf (UR)
Verwendete Holzart: 48 Weisstannen, Fichte
Sicht: über den Urnersee bis zu den Urner Alpen
Besonderheit: 3. Rang Prix Lignum 2012
Kontakt: reussdelta.ch


13 Der Alte

Name: Aussichtsturm Gletschergarten
Standort: Gletschergarten Luzern
Baujahr: 1873
Gesamthöhe: 11 m, höchste Plattform: 9 m
Höhenlage: 445 m ü. M.
Sicht: über die Stadt Luzern und den Pilatus
Besonderheit: ältester hölzerner Aussichtsturm
der Schweiz, befindet sich im Gletschergarten-Museum der Stadt Luzern, der Turm steht unter Denkmalschutz
Kontakt: gletschergarten.ch


12 Der Neue

Name: Turm der Biodiversität
Standort: Natur- und Tierpark Goldau, Arth-Goldau (SZ)
Baujahr: 2016
Gesamthöhe: 29,6 m
Planer: Gion A. Caminada
Holzbau: Annen Holzbau AG, Goldau
Verwendete Holzart: BSH Rottanne, Weisstanne
Kosten: CHF 1,167 Mio.
Sicht: über den Tierpark, bis Schwyz und Zugersee
Besonderheit: zwei Körper, die sich vereinen
Kontakt: tierpark.ch


11 Das Riegelwerk

Name: Beobachtungsturm Bannriet
Standort: Altstätten/Oberriet (SG)
Baujahr: 2004
Gesamthöhe: 17,2 m, höchste Plattform: 13,4 m
Höhenlage: 421 m ü.M.
Planer: Fred Müller / Silvio Pizio
Holzbau: ARGE Kobler, Widmann, Schönauer,
in Oberriet, Marbach und Rebstein (SG)
Verwendete Holzart: Douglasie
Menge Holz: ca. 30 m3 rohes Schnittholz
Kosten: CHF 370 000, davon Holzbau
CHF 120 000 (exkl. Stahlteile SFS)
Sicht: auf das Riet und die Alpen
Besonderheit: Konstruktion in Riegelbauweise; das Holz wurde im Mittelrheintal geschlagen und in regionalen Betrieben eingeschnitten und getrocknet
Kontakt: pro-riet.ch


10 Das grosse V

Name: Gewerbeturm Amriswil
Standort: Schollenberg, Amriswil (TG)
Baujahr: 2012
Gesamthöhe: 19,50 m, höchste Plattform: 15,25 m
Höhenlage: 497 m ü. M.
Planer: Schöni AG Ing. Büro
Holzbau: Krattiger Holzbau AG, Amriswil
Verwendete Holzart: Lärche/Fichte
Menge Holz: 10 m3 Fassade / 60 m3 Konstruktion
Kosten: CHF 240 000
Sicht: Rundumsicht vom Säntis im Süden
bis zum Bodensee im Norden
Besonderheit: Der Turm wird gegen oben immer breiter
Kontakt: gewerbeturm.ch


9 Das Fünfeck

Name: Siblinger Randenturm «Chläggiblick»
Standort: Randen, Siblingen (SH)
Baujahr: 2014
Gesamthöhe: 20 m, höchste Plattform: 19 m
Höhenlage: 790 m ü. M.
Planer: Michael Hübscher, Raoul Müller, Patrick Birri
Holzbau: Hübscher Holzbau AG, Beringen (SH)
Verwendete Holzart: Lärche
Kosten: CHF 520 000
Sicht: über das Klettgau, die Alpen
und den Schweizer Jura
Besonderheit: dreieckiger Grundriss, 99 Stufen
führen zur fünfeckigen Plattform
Kontakt: siblingen.ch


8 Der Umschlossene

Name: Cheisacherturm
Standort: Cheisacher, Gansingen (AG)
Baujahr: 2010
Gesamthöhe: 25 m, höchste Plattform: 23,80 m
Höhenlage: 698 m ü. M.
Planer: Berner Fachhochschule AHB, Sandra Horat, Fabian Schmid, Martin Zwahlen
Holzbau: Holzbau Bühlmann, Mönthal (AG),
Hüsser Holzleimbau AG, Bremgarten (AG)
Verwendete Holzart: Lärche/Weisstanne
Menge Holz: 55,7 m3
Kosten: CHF 685 000
Sicht: vom Schwarzwald über Vogesen bis Alpen
Besonderheit: lamellenartige Verschalung schafft lichten und zugleich geschlossenen Raum; vormontiert und in 2 Stunden zusammengesetzt
Kontakt: cheisacher-turm.ch


7 Der Stern

Name: Gurtenturm
Standort: Gurten, Köniz (BE)
Baujahr: 2000
Gesamthöhe: 25,5 m, höchste Plattform: 22 m
Höhenlage: 857 m ü. M.
Planer: Büro B-Architekten und Planer, Bern;
Makiol Wiederkehr AG, Beinwil am See (AG)
Holzbau: ARGE Gurtenturm;
Stuber & Cie. AG, Schüpfen (BE)
Verwendete Holzart: Tanne
Menge Holz: 65 m3
Kosten: CHF 580 000
Sicht: über Bern bis Berner Alpen
Besonderheit: Holzlamellen sternförmig um
eine Wendeltreppe aus Stahl angeordnet
Kontakt: holzbauing.ch


6 Der Markante

Name: Aussichtsturm Altberg
Standort: Altberg, Dänikon (ZH)
Baujahr: 2010
Gesamthöhe: 34,5 m, höchste Plattform: 30,1 m
Höhenlage: 630 m ü. M.
Planer: Timbatec GmbH, Zürich
Holzbau: Brunner’s Erben AG, Zürich
Verwendete Holzart: Lärche
Menge Holz: ca. 72 m3
Kosten: CHF 700 000
Sicht: über die Dörfer und bis Zürich; bei guter
Fernsicht vom Säntis bis zum Doldenhorn
Besonderheit: markante Holzkonstruktion,
vier Zwischenpodeste; nur zu Fuss erreichbar
Kontakt: aussichtsturm-altberg.ch


5 Der Spiralige

Name: Wiler Turm
Standort: Hofberg, Wil (SG)
Baujahr: 2006
Gesamthöhe: 38 m, höchste Plattform: 34 m
Höhenlage: 747 m ü. M.
Planer: Bois Consult Natterer SA, Etoy (VD)
Holzbau: Arge Egli/Weber,
Georg Egli Holzbau AG, Wil
Verwendete Holzart: Douglasie (Hauptstützen), Weisstanne, Fichte
Menge Holz: 170 m3
Kosten: CHF 560 000
Sicht: auf österreichische Alpen, Alpstein mit
Säntis, Churfirsten, Glarner Alpen, Teil der Berner Alpen (Eiger, Mönch)
Besonderheit: spiralförmige, doppelte Wendel-
treppe aus durchgehenden Stufen,
30000 Verbindungsmittel, Panorama-Webcam
Kontakt: wiltourismus.ch, wiler-turm.ch


4 Der Vize-Rekordhalter

Name: Chuderhüsiturm
Standort: Chuderhüsi, Röthenbach i. E. (BE)
Gesamthöhe: 41,6 m, höchste Plattform: 37,6 m
Baujahr: 2002 (Wiederaufbau nach Brand)
Holzbau: Rüegsegger Holzbau AG, Süderen (BE),
Blaser GmbH, Röthenbach (BE)
Verwendete Holzart: Weisstanne
Kosten: CHF 250 000
Sicht: Rundsicht vom Pilatus bis hin zum Schwarzwald
Besonderheit: 1998 zum 850-jährigen Jubiläum von Röthenbach errichtet; 2002 nach einem Brand wieder aufgebaut; bis zum Bau des Chutzenturms 2010 war er der höchste Schweizer Holzturm
Kontakt: roethenbach.ch/sehenswert.htm


3 Das Gegenüber

Name: Lysser Aussichtsturm
Standort: Kreuzhöhe, Lyss (BE)
Baujahr: 2009
Gesamthöhe: 38 m, höchste Plattform: 34 m
Höhenlage: 429 m ü. M
Planer: Holzing Maeder GmbH, Evilard (BE)
Verwendete Holzart: Rundholzstützen Douglasie, Brettschichtholz Fichte/Tanne
Menge Holz: 128 m3
Kosten: CHF 700 000
Sicht: über Lyss bis zum Jura und die Berner Alpen
Besonderheit: Zur 1000-Jahr-Feier der Gemeinde Lyss gebaut; Blick zum Chutzenturm
Kontakt: tourismuslyss.ch


2 Der Höchste

Name: Chutzenturm
Standort: Frienisberg, Seedorf (BE)
Baujahr: 2010
Gesamthöhe: 45 m, höchste Plattform: 40 m
Höhenlage: 820 m ü. M
Planer: Holzing Maeder GmbH, Evilard (BE)
Holzbau: ARGE Fritz Zbinden Zimmerei, Frieswil (BE), Bearda Holz-Bau, Schüpfen (BE), Peter Schenk
Holzbau, Schüpfen, Stuber & Cie AG, Schüpfen
Verwendete Holzart: Douglasie/Eiche
Kosten: CHF 980 000
Sicht: 360-Grad-Panoramarundblick über
das Seeland, den Jura und die Alpenkette
Besonderheit: Studentenentwurf,
vom Holzbauingenieur überarbeitet;
Blick zum Aussichtsturm Lyss
Kontakt: chutzenturm.ch


1 Der Hochgelegene

Name: Aussichtsturm Schwanderberg
Standort: Schwanderberg, Schwanden (GL)
Gesamthöhe: 10 m, höchste Plattform: 5 m
Höhenlage: 1032 m ü. M.
Baujahr: 2001
Planer: Ingenieurbüro Ernst Trümpi, Glarus
Holzbau: Javer Holzbau, Schwanden
Verwendete Holzart: Lärche/Fichte
Menge Holz: 25 – 30 m3
Kosten: CHF 80 000
Sicht: vom Tödi bis zum Hatzgenstock
Kontakt: glarus-sued.ch

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Das Mitglieder- und Verbandsmagazin von Holzbau Schweiz