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01/2018 Präzision beim Hausbau

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Holzfigurenkabinett weibelt für Schweizer Holz

Das Holzfigurenkabinett der #Woodvetia-Kampagne ist nun vollständig. Als 20. und letzte Figur reihte sich im November Hildegard Kissling in das Ensemble ein. Die 67-jährige Thurgauerin gewann die Publikumsabstimmung auf «20 Minuten Online» und wirbt nun als Stellvertreterin der Schweizer Bevölkerung gemeinsam mit 19 bekannten Persönlichkeiten für Holz aus dem Schweizer Wald.

Text Dorothee Bauland | Fotos #WOODVETIA

Guillaume Henri Dufour war der erste General in der Geschichte der Armee des Schweizer Bundesstaats. Dass ausgerechnet er – respektive sein hölzernes Ebenbild – nicht rechtzeitig zur ersten #Woodvetia-Gruppenaufstellung erschien, das wäre ihm im wahren Leben sicher nicht passiert. Pünktlich waren hingegen die Festredner auf dem Waisenhausplatz in Bern. Rolf Manser (Leiter Abteilung Wald im BAFU), Nationalrätin Sylvia Flückiger (Präsidentin der Lignum, Holzwirtschaft Schweiz), Nationalrat Daniel Fässler (Präsident von WaldSchweiz) und Holzunternehmer Gauthier Corbat machten deutlich, welchen Stellenwert die Verwendung von Schweizer Holz für die Schweizer Wald- und Forstwirtschaft hat. Dann enthüllten sie gemeinsam die letzte Statue des Holzfigurenkabinetts; dabei handelt es sich um Hildegard Kissling. Die Telefonistin aus Aadorf (TG) wurde in einem Online-Voting von «20-Minuten»-Lesern gewählt und dann von Künstler Inigo Gheyselinck als Figur aus einer Bergulme gefertigt. Gerade noch rechtzeitig vor dem Ende der Feierstunde ist dann auch die Woodvetia-Skulptur von Dufour per Lastwagentransport eingetroffen. Der General aus Genfer Douglasie reihte sich ein in die eindrucksvolle Formation mit den 20 lebensechten Holz-
skulpturen, die im vergangenen Jahr entstanden sind. Jede Statue wurde aus einer anderen Holzart geschaffen. Das Holz stammte jeweils aus der Herkunftsregion der dargestellten Persönlichkeit. Die Statuen bilden jedoch nicht nur die Vielfalt des Schweizer Waldes ab, sondern auch die gesamte Holzkette. Die Figuren sind so konzipiert, dass der Detaillierungsgrad der Holzarbeit vom Sockel bis zum Gesicht stetig zunimmt. So repräsentiert der grobe Sockel die Förster, der Rumpf im halbrohen Zustand wird den Holzbauern und das feiner bearbeitete Gesicht den Schreinern zugeordnet. Die Skulpturen wurden im Verlauf des letzten Jahres an verschiedenen Orten in der ganzen Schweiz enthüllt und ausgestellt. Den Auftakt machte im Januar 2017 Marie Grosholtz als Madame Tussaud im Naturhistorischen Museum Bern. Eisenbahnpionier Alfred Escher fuhr fast ein Jahr lang als Eichenholzfigur in einem SBB-Wagon durchs Land und Mundartrock-Legende Polo Hofer konnte kurz vor seinem Tod noch dabei sein, als in Interlaken sein Abbild aus Weisstanne enthüllt wurde. Mit Hildegard Kissling wurde das Ensemble im November in Bern komplettiert. woodvetia.ch

#WOODVETIA

Die Kampagne #Woodvetia ist eine Aktion des BAFU für mehr Schweizer Holz und soll die Bevölkerung für Schweizer Holz sensibilisieren. Denn dieses wird immer weniger nachgefragt; häufig wird Holz aus dem Ausland bevorzugt. Besonders wegen des starken Frankens wird immer mehr Holz für die Verarbeitung importiert. Das aber wirkt sich negativ auf die Leistungskraft der Schweizer Wälder aus. Dabei könnte hierzulande viel mehr Holz geerntet werden, ohne dem Wald zu schaden. Aus diesem Grund machen sich die Wald- und Holzwirtschaft und das Bundesamt für Umwelt BAFU gemeinsam für Schweizer Holz stark. Sie wollen die Bevölkerung dafür gewinnen, bei Neubauten, Umbauprojekten oder beim Kauf von Möbeln auf Schweizer Holz zu setzen. Das Schweizer Holzfigurenkabinett ist 2018 an folgenden Orten ausgestellt: vom 16. bis 20. Januar an der Swissbau in Basel, von Februar bis April im Bundeshaus in Bern und vom 5. Mai bis 4. November an der Triennale der Skulptur «Bad RagARTz» in Bad Ragaz (SG). woodvetia.ch/de/die-holzfiguren