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06/2018 Hüttengeschichten

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Modellwettbewerb auf hohem Nuveau

Die Besten der Besten: Gabriel Stutz, Simon Werner, Yannik Altorfer, Severin Vögelin und Adrian Zeller räumten beim nationalen Modellwettbewerb die Preise ab.

TEXT DOROTHEE BAULAND | FOTOS KARIN MAEDER

38 Modelle von Lernenden aus allen vier Lehrjahren wurden von 13 Sektionen eingereicht, um am nationalen Modellwettbewerb in Buchs (ZH) teilzunehmen. Dort sind die drei jeweils besten Modelle aus jeder Sektion erneut einer eingehenden Prüfung durch eine Fachjury unterzogen worden. Die Juroren Peter Schwarz, Daniel Küng, Martin Speiser und Michael Zeller bewerteten die Modelle nach Konstruktion, handwerklicher Ausführung und Gesamteindruck. Sie prüften unter anderem, ob Verbindungen wie Versätze, Kerven, Firstabschnitte und allgemeine Anschlüsse konstruktiv richtig umgesetzt wurden. Auch die Proportionalität der Hölzer zur Grösse des Modelles floss in die Bewertung ein. Beispielsweise wurde hierzu die Sprungmasse von Sparren und Schiftern kontrolliert. Im Bereich der handwerklichen Ausführung wurde benotet, ob die Schnitte sauber gearbeitet und keine Holzausrisse vorhanden sind. Punktabzüge gab es für nicht gefaste Kanten.


«Es wäre zu Punkteabzügen gekommen, wenn die Schnitte beispielsweise Brand-
spuren aufgewiesen hätten», erklärt Juror Peter Schwarz, eidg. dipl. Holzbau-Meister. «Die Schnitte waren aber durchwegs von einer hohen Güte.» Die Holzqualität spielte ebenfalls eine Rolle in der Bewertung: Die Verwendung von grobjährigem oder asthaltigem Holz sowie Harzgallen wirkte sich negativ aus. Bei den Verbindungen achtete die Jury darauf, dass keine Luft dazwischen vorhanden war und dass die Anschlüsse richtig gelöst waren. Schraubverbindungen mussten sauber ausgeführt sein. Im Gesamteindruck wurde der Arbeitsumfang nach geschätztem Zeitaufwand bewertet und auch die Komplexität und Originalität der Modelle floss in die Bewertung ein. So wurden beispielsweise Walmdachmodelle mit speziellen Grundrissen und Bauteilen wie steigenden Traufen und Firsten höher gewichtet. «Die Lernenden haben auf einem sehr hohen Niveau gearbeitet», lautet das Fazit von Peter Schwarz. «Wir sind stolz auf unseren Berufsnachwuchs. Die Lernenden haben in etlichen Stunden sehr komplexe und zeitaufwändige Modelle erstellt. Das ist in der heutigen Zeit sicher nicht selbstverständlich.»


Gabriel Stutz (Eugster Holzbau AG, Fischingen) holte mit seinem Modell aus dem ersten Lehrjahr einen Preis in die Sektion Thurgau. Das Riegelhausmodell von Simon Werner (Tanner Holzbau und Sägerei AG, Mehrishausen), zweites Lehrjahr, gewann für die Sektion Schaffhausen. An Yannik Altorfer (A. Steiner Zimmerei und Schreinerei AG, Zürich) aus dem Kantonalverband Zürich ging der Preis für das dritte Lehrjahr. Im vierten Lehrjahr platzierte sich Severin Vögelin (Hess Holzbau AG, Ziefen) für die Sektion Basel auf Rang eins. Peter Elsasser, Bereichsleiter Bildung bei Holzbau Schweiz, gratulierte den erfolgreichen Teilnehmern vor Ort zu ihrem Sieg. Die vier Gewinner werden am 7. September an der Generalversammlung von Holzbau Schweiz mit einem Pokal und einem Gutschein für ihre Leistung geehrt. Bis dann steht auch der Sieger der Publikumsabstimmung per E-Voting fest.


Die Sachpreise von Festool durften die Teilnehmer Yannik Altorfer, Severin Vögelin und Adrian Zeller (Karl Rutz AG, St. Pelagiberg) direkt an der Modellausstellung im üK-Zentrum Buchs entgegennehmen. Sie hatten in zusätzlichen Kategorien wie Walmdach, Binder und Treppe gewonnen. Stefan Büsser von Festool gratulierte dem erfolgreichen Berufsnachwuchs zum Erfolg.
Eine Übersicht über alle eingereichten Modelle gibt es auf der Website von Holzbau Schweiz. Im kommenden Jahr wird der nationale Modellwettbewerb an der Messe Holz in Basel durchgeführt. holzbau-schweiz.ch