Magazin FIRST

Bauen und leben mit Holz – Das Fachmagazin von Holzbau Schweiz

Magazin Wir HOLZBAUER

Das Mitglieder- und Verbandsmagazin von Holzbau Schweiz

07/2016 Frauen im Holzbau

BEWEGEN

Holzbau gut positioniert

Der Baustoff Holz erfreut sich einer zunehmenden Akzeptanz. Wichtig für die Zukunft ist die Energiestrategie 2050, so die Kernbotschaft an der 110. Generalversammlung von Holzbau Schweiz in Solothurn.

TEXT DOROTHEE BAULAND | FOTO CLAUDIA REINERT

Die Schweizer Bauwirtschaft bekennt sich zur Energiestrategie 2050 und Holzbau Schweiz ist dabei. "Die Energiestrategie ist für unseren Verband zentral wichtig!", machte Präsident Hans Rupli in seinen einleitenden Wor­ten zur 110. Generalversammlung deutlich. Die Ziele beinhalten neben gesellschaftlichen Bestrebungen vor allem auch Umweltziele und wirtschaftliche Aspekte. So sollen unter anderem die Lebenszykluskosten eines Gebäudes optimiert und ein regionalökonomischer Beitrag soll geleistet werden. Festgelegt sind die Ziele im neuen Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS 2.0, der den ganzen Lebenszyklus eines Gebäudes abbildet, informierte Rupli und betonte: "Mit der Energiestrategie 2050 besteht die Chance, unseren Beruf auch im Bezug auf sein Image neu zu positionieren."

Weitere politische Kerngeschäfte von Holzbau Schweiz seien nach wie vor das Aktionsprogramm Holz sowie die Weiterentwicklung des Bildungssystems und der Sozialpartnerschaft, so der Präsident. Direktorin Gabriela Schlumpf gab Einblicke in verschiedene Projekte des Verbandsjahres. So wurde eine neue Web-App erarbeitet, mit der interessierte Jugendliche einfach und rasch zu möglichen Lehrbetrieben in ihrer Region finden. Ebenso konnten im vergangenen Jahr mit "Zimmermann on Tour" rund eine Million Menschen via Radio und Printmedien über den Beruf des Zimmermanns informiert werden. Dass sich der Holzbau nach wie vor mit Erfolg positionieren kann, machen die Marktzahlen deutlich, die Gabriela Schlumpf präsentierte. Insbesondere der An- und Umbau bietet dem Holzbau grosse Chancen. Auch bei den EFH-Neubauten gab es über einen längeren Zeitraum betrachtet eine leichte Zunahme beim Bauen mit Holz. Ebenfalls steigend sind die Anteile des Holzbaus im Bereich der Mehrfamilien­häuser. "Das zeigt eine zunehmende Akzeptanz für den Baustoff Holz", so Schlumpf.

Nach den allgemeinen Informationen vom Zentralsitz standen das Protokoll, der Jahresbericht und die Statu­tenänderung zur Abstimmung. Alle Vorschläge erhielten die volle Zustimmung der anwesenden Mitglieder. Konkret bedeutet die Statutenänderung, dass die acht Mitglieder der Zentralleitung (inkl. Vizepräsident) nun jeweils Vertreter aus den sieben definierten Regionen sein müssen, die eingangs in einer Regionalkarte vorgestellt wurden. Jede Region muss einen Vertreter stellen, die Region Bern stellt aufgrund ihrer Grösse zwei. Ausserdem kann die Zentralleitung bis zu zwei weitere Mitglieder vorschlagen, welche nicht zwingend aktive Holzbau-Meister oder Holzbau-Unternehmer mit eigenem Betrieb oder in leitender Stellung sein müssen. Spontan ergriff zum Trak­tandum "Verschie­denes" Pascal Schwab das Wort. "Die Schweiz ist ein Land, das keine graue Zone haben sollte", machte der Präsident der Fédération Romande des Entreprises de Charpenterie, d'Ebénisterie et de Menuiserie (FRECEM) deutlich. Damit nahm er Bezug auf die zuvor gezeigte Regionalkarte, auf der die französischsprachige Schweiz im grauen Farbton gezeigt wurde. Präsident Rupli versicherte seinem Westschweizer Amtskollegen, dass der Wunsch nach weiterhin enger Kooperation der Verbände auch ein Anliegen von Holzbau Schweiz sei.

Die gut einstündige Generalversammlung schloss mit der Ehrung von Laurent Schuwey. Elf Jahre hat sich der gelernte Zimmermann mit Ingenieur- und Wirtschaftsstudium als Mitglied der Prüfungskommission Holzbau-­Meister und seit fünf Jahren als deren Präsident für die Branche engagiert. Die Ernennung zum Ehrenmitglied erfolgte per Akklamation. Einen kräftigen Applaus gab es auch als Dank für das Organisationsteam des Tages mit Urs Derendinger, Christoph Späti, Jonas Bader und Helen Fischer. Die 111. Gene­ralversammlung von Holzbau Schweiz findet am 1. September 2017 in Appenzell statt. holzbau-schweiz.ch