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01/2021 Optimal verwertet

KURZ & BÜNDIG

Klimatoleranz von Baumarten wird schweizweit getestet

Mit dem Klimawandel geraten viele Baumarten zunehmend unter Trockenstress. Es fragt sich daher, wo sie in Zukunft gedeihen können. Die Eidgenössische Forschungsanstalt WSL, das Bundesamt für Umwelt BAFU, 20 kantonale Waldämter und viele Forstbetriebe spannen nun zusammen und legen 57 Versuchspflanzungen an, um die Klimatoleranz von 18 Baumarten zu überprüfen. Dabei werden die Bäume unter unterschiedlichen Umweltbedingungen gepflanzt, beispielsweise in verschiedenen Höhenlagen und in unterschiedlichen Klimaregionen. Die Testpflanzungen sind über die ganze Schweiz verteilt. Ziel ist herauszufinden, welches Klima welcher Baumart zusagt und wo die Bäume an ihre Grenzen kommen. Vor Projektbeginn durchgeführte Literaturrecherchen und Erfahrungen aus dem In- und Ausland deuten darauf hin, dass die 18 ausgesuchten Baumarten in 100 Jahren massgeblich die von Schweizer Wäldern erwarteten Leistungen - vom Holzertrag über Naturgefahrenschutz, Wasserfiltration und Biodiversität bis zur Erholung - erbringen werden. Darunter sind schon heute verbreitete einheimische Arten wie Weisstanne und Lärche sowie mehrere Eichenarten, aber auch weniger bekannte wie Winterlinde und Elsbeere. Dazu kommen einige, die heute in der Schweiz nicht heimisch sind und aus wärmeren Gegenden stammen, wie Baumhasel, Atlaszeder und Douglasie. Es werden aber nicht nur Baumarten verglichen, sondern auch sieben Sorten jeder Baumart, sogenannte Herkünfte. Die insgesamt 55 000 Bäumchen wurden seit 2018 in Baumschulen angezogen. Im Herbst 2020 wurden die ersten von ihnen auf grossen Waldstücken gepflanzt, auf denen die Bäume, die vorher dort wuchsen, gefällt wurden. In den nächsten 30 bis 50 Jahren wird der Zustand der Pflanzungen regelmässig untersucht. Erste Ergebnisse der Testpflanzungen sind in fünf Jahren zu erwarten. Das Projekt soll massgeblich dazu beitragen, dass in Zukunft für jeden Wald passende, klimafitte Baumarten sowie geeignete Samenherkünfte bekannt sind. wsl.ch