Wir erinnern uns. Gerade noch war Noah Heller im Einsatz für die SwissSkills2022. Im September bestieg er nach erfolgreichem Wettbewerb das Treppchen auf dem 2. Rang.

Nun befindet sich Noah mit dem Nationalteam bereits in den Vorbereitungen für die EuroSkills2023. Auf dem Weg dahin hat er sich die Zeit genommen, uns einige Fragen zu beantworten:

Red: Wie hast du dich von den SwissSkills erholt?

Noah: In meinen Augen war es sehr wichtig, dass ich auch mal eine Pause machen konnte von dem ganzen Austragen, Anreissen und Abbinden. Dies nur schon, damit die Motivation und die Freude daran bestehen bleibt. Während dieser Zeit von rund eineinhalb Monaten konnte ich mich in meiner Freizeit wieder voll und ganz meinem anderen grossen Hobby, nebst dem Zimmern, dem Bergsport widmen. Dadurch konnte ich mich sehr gut erholen. Auch zur Erholung und Motivation beigetragen haben die vielen Glückwünsche und zum Teil auch Geschenke von diversen Firmen und Personen. Dies ermutigt einen weiterzugehen und noch mehr zu erreichen.

Wann haben die Vorbereitungen für die EuroSkills begonnen?

Die Vorbereitungen für die Vorausscheidung der EuroSkills2023 begannen mit einem Theorietraining in Lenzburg. Dieses war am 26. Oktober, also gut eineinhalb Monate nach den SwissSkills. Dort traf ich zum ersten Mal das ganze Nationalteam. Die Diesjährigen kannte ich ja bereits. Einige waren jedoch von früheren Schweizermeisterschaften. Diese kannte ich noch nicht. Im Training merkten wir dann relativ schnell, dass das Niveau deutlich höher war, als das bei den SwissSkills der Fall war. Nach diesem ersten Training kam, wie ich das schon von der Vorbereitung zu den SwissSkills kannte, eine grosse Phase des Selbststudiums mit vielen Zeichenübungen und diversen Modellen. Dabei konnte ich voll und ganz auf die Unterstützung meines ehemaligen Lehrbetriebes, der Renggli AG, zählen.

Die EuroSkills finden im nächsten September statt:  Wie sieht hier der Fahrplan aus? Was kommt auf dich bzgl. Vorbereitungen zu?

Aktuell befinden wir uns zwischen der ersten und zweiten Vorausscheidung. Eine hatten wir bereits anfangs Dezember, die zweite folgt dann Mitte Januar. Bis zur zweiten Vorausscheidung heisst es, Fertigkeiten zu verfeinern und die Fehler, die an der ersten Vorausscheidung passiert sind, zu eliminieren. Zudem treffen wir vom Nationalteam uns noch einmal, um allfällige Fragen zu klären und noch einige neue Dinge zu lernen. Im Januar folgt dann, wie schon erwähnt, die zweite Vorausscheidung. Da heisst es nochmals alles geben, denn danach werden alle Punkte von den Vorausscheidungen zusammengezählt. Derjenige mit den meisten Punkten darf an die nächsten EuroSkills in Danzig. Für diese Person folgt dann ein intensives nächsten Jahr mit vielen Trainings und Events mit dem Swiss-Team.

Wie fühlt es sich an, im Nationalteam mitzuwirken? 

Eine grossartige Sache. Man hat schon vieles erreicht, wenn man in diesem Team ist. Schliesslich kommt man da nicht einfach so rein. Und obwohl wir gegeneinander zimmern, sind wir trotzdem ein starkes Team, welches sich untereinander hilft und unterstützt. Genau deshalb macht es auch riesig Spass, miteinander einen Wettkampf zu bestreiten. Obwohl schlussendlich nur einer weiterkommt.

Wie viele seid ihr im Nationalteam

Aktuell sind wir sechs Kandidaten im Nationalteam. Dies kann aber variieren. Denn jedes Jahr werden, sofern diese wollen, die ersten drei von den Schweizermeisterschaften ins Nationalteam aufgenommen. Demnach werden nächsten September, wenn wieder Schweizermeisterschaften stattfinden, drei weitere Teilnehmer dazukommen. Im Nationalteam bleibt man dann so lange, bis man austreten möchte oder man das Maximal-Alter der internationalen Wettkämpfe überschreitet. Dies liegt bei den EuroSkills bei 25 Jahren und bei den WorldSkills bei 22 Jahren.

Wer begleitet euch in den Vorbereitungen?

Wir werden von den Experten des Nationalteams gezielt trainiert und betreut. Für die Vorbereitung der aktuellen Ausscheidungen hat uns vor allem Micheal Hürbin begleitet. An den Vorausscheidungen sind dann jeweils mehrere Experten vor Ort. Alle Experten haben selber Erfahrungen mit internationalen Wettkämpfen, wodurch sie uns sehr gut vorbereiten können und dabei wissen, von was sie reden. Dies ist sicherlich sehr viel wert.

Worauf freust du dich speziell im kommenden Jahr?

Schwierig zu sagen, da noch unklar ist, was auf mich zukommt. Sicherlich freue ich mich auf die nächste Vorausscheidung, denn dann wird klar, wie es weitergeht. Im Falle einer erfolgreichen Qualifikation freue ich mich natürlich auf den grossen Wettkampf im September in Polen und die Mitarbeit im Swissteam. Falls es nicht klappt, freue ich mich auf eine Zeit, in der ich nicht andauernd einen Aufriss erstellen und Modelle abbinden muss. Vermutlich werde ich dann einen neuen Versuch starten, um mich für die WorldSkills 2024 in Lyon zu qualifizieren. Die Vorausscheidungen dafür starten dann in rund einem Jahr.

Wir wünschen Noah auf seinem weiteren Weg viel Erfolg und sind stolz darauf, ein Paradebeispiel der Schweizer Berufsbildung aufzeigen zu können.