Sie sind mittlerweile schon fast eine Tradition: die Vorbereitungstage der Zimmerleute für die SwissSkills, absolviert von Lernenden im dritten oder vierten Lehrjahr, zusammen mit Berufsschullehrer Urs Luchsinger und dem Experten aus dem Nationalteam, Michael Hürbin. Am vergangenen Samstag fand die fünfte Durchführung ihren Abschluss. Nächster Schritt im Programm: die nationalen Vorbereitungstage in Lenzburg – zumindest für einige der 17 Lernenden.

Es wird gerechnet, gezeichnet, visualisiert, gesägt und diskutiert im Schenkoner Ausbildungszentrum der Zimmerleute. 17 Lernende arbeiten konzentriert auf und an ihren Werkbänken, tauschen sich zwischenzeitlich mit den beiden Fachpersonen aus und erhalten auch Unterstützung vom ehemaligen SwissSkills-Teilnehmer Ivan Amrein. Es ist der letzte Vorbereitungstag auf dem Weg an die SwissSkills. Zumindest für einige der 17 Lernenden. Bei den anderen ist hier Schluss. Aus verschiedenen Gründen, denn den Teilnehmenden, die den Weg nach Buchs SG an die SwissSkilss vom 6. bis 9. September gehen, wird einiges abverlangt. «Das muss wirklich ein persönlicher Entscheid sein», bestätigt Michael Hürbin. Als Experte und Verantwortlicher der EuroSkills innerhalb von Holzbau Schweiz weiss er Bescheid: «Von den Jugendlichen wird viel Einsatz verlangt. Üben nach Feierabend gehört genauso dazu wie Wochenendeinsätze an der Werkbank.» Es reiche also nicht aus, wenn er jemanden als besonders geeignet für die SwissSkills-Teilnahme finde. Das müsse ein persönlicher Impuls sein.

 

So geht’s weiter

Unter den Teilnehmern ist beispielsweise für Lars Hotz schon klar, dass er den ambitionierten Weg weitergehen will. Auch sein Kollege Severin Iten hat sich bereits für das weitere Programm angemeldet. Das bedeutet so viel wie, dass die beiden ab März drei Trainingstage des nationalen Zusammenzugs in Lenzburg absolvieren. Von ungefähr 30 bis 60 Lernenden spricht man dort, die sich der Selektion stellen. Aus diesem Teilnehmerkreis werden Mitte Mai die besten zwölf eruiert und eben diese zwölf kämpfen im September um den begehrten Schweizer-Meister-Titel in Buchs SG. Ganz so, wie das in Schenkon abläuft, wird es an den Trainingstagen in Lenzburg nicht weitergehen. Die praktischen Tätigkeiten entfallen dort, Gratsparren und Hexenabschnitte kommen – wenn überhaupt – nur theoretisch vor. Der Fokus liegt dann auf dem Berechnen, Planen und Zeichnen. Umso mehr sind die Jugendlichen begeistert, was sie in den Vorbereitungstagen bis jetzt – auch praktisch – gelernt haben: «Es ist echt cool, was uns hier vermittelt wird», zeigt sich Lars Hotz erfreut. «Das geht ziemlich stark über den ordentlichen Schulstoff hinaus», bestätigt auch Severin Iten.

 

Begeisterung für den Beruf

Dass sich ein Jugendlicher dafür entscheidet, den freien Samstag in der Werkhalle zu verbringen und sich Neues für den Lehrberuf anzueignen, zeugt von grosser Begeisterung für den Beruf. Dominik Lussi beispielsweise könnte sich tatsächlich keinen besseren Beruf vorstellen. Er liebt es, draussen zu arbeiten, eine Arbeit fertigzustellen, etwas zu bauen und handwerklich tätig zu sein. Er ist rundum zufrieden mit seiner Berufswahl. Ähnlich formulieren es seine Kollegen Lars und Severin. Mit Urs Luchsinger haben viele der Teilnehmer eine Bezugsperson, die ihnen aus dem Schulalltag bekannt ist und ihnen nahesteht. Aus seiner Feder stammt die Idee der Vorbereitungstage, und seine Idee ist, die Lernenden für einen zielgerichteten Berufsweg zu motivieren. «Ich bin gespannt, wer sich im Endeffekt für den nächsten Abschnitt auf dem Weg an die SwissSkills entscheidet, und ob wir auch dieses Jahr von Zentralschweizer Seite her einen oder gar mehrere Vertreter auf dem Podest wiederfinden», erzählt er. Dass die Gruppe in ihrer Vorbereitungsphase auf die hervorragend eingerichteten Räumlichkeiten und auf die Verfügbarkeit des benötigten Materials im Schenkoner Ausbildungszentrum zählen dürfen, nennt Urs Luchsinger abschliessend als einen wichtigen Erfolgsgarant der Trainingstage.