Tag der offenen Tür im Bildungszentrum Holz

Holzbau – Ein Beruf mit Zukunft

Text: Barbara Zesiger

Die Berner Sektion des Verbands Holzbau Schweiz engagiert sich seit vielen Jahren im Rahmen der Zukunftstage. So öffnete das Bildungszentrum Holz in Lyss auch dieses Jahr seine Türen für eine Gruppe interessierter Schülerinnen und Schüler. Unter dem Motto «Fokus Holz» bekamen sie Einblick in die Welt des Holzbaus.

Sandra Kessler (Holzbau Rüedi AG), eine Holzbau-Lernende im ersten Lehrjahr, führte die Jugendlichen mit Begeisterung und Fachwissen durch das Zentrum. Die Schülerinnen und Schüler, die sich in der Phase der Berufsorientierung befinden, bekamen einen Einblick in die vielseitigen Ausbildungsmöglichkeiten im Holzbau – von theoretischen Grundlagen bis hin zu praktischen Fertigkeiten. Sandra, deren Vater ebenfalls Zimmermann ist, teilte ihre Leidenschaft für das Handwerk und das Material Holz. Sie betonte die Wichtigkeit der Arbeitssicherheit und erklärte, dass trotz der Vielfalt an Maschinen die handwerklichen Fähigkeiten und das Wissen um Sicherheitsmassnahmen im Holzbau unerlässlich sind.

Die Lernenden im Kurszentrum Lyss werden durch eine abwechslungsreiche Kombination aus Theorie und Praxis an ihre zukünftigen Aufgaben herangeführt. Sandra findet im Bildungszentrum den Austausch von Erfahrungen und das voneinander Lernen besonders wertvoll. In ihrem ersten Lehrjahr besucht sie sieben überbetriebliche Kurse. Sie sieht in der Vielfalt der Methoden und Ansätze, die sie hier lernt, eine grosse Bereicherung.

Zusammen mit Jana Ösch (Mosimann Holzbau AG) und Tim Kramer (H. Stebler AG) hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, selbst mit dem Material Holz zu arbeiten. Nach dem Anzeichnen des Holzes erstellten sie unter fachkundiger Anleitung, an der Tischkreissäge, Abrichthobelmaschine, Langloch- und Ständerbohrmaschine einen Ständer für Stifte in Form eines Holzwürfels.

An diesem Nachmittag lernten die Jugendlichen nicht nur was Holz als Material kann. Sie wurden auch zur Teamarbeit angeregt. Die anfängliche Zurückhaltung einiger Schüler wich einem fokussierten Miteinander, als sie begannen, gemeinsam eine Leonardo-Brücke zu bauen. Es war bemerkenswert zu sehen, wie Jugendliche, die zu Beginn noch unaufmerksam wirkten, plötzlich in Führungsrollen schlüpften und als Gruppe das Projekt meisterten. Gemeinsam staunten sie über die Stabilität von Holzkonstruktionen und blickten stolz auf ihr Gemeinschaftswerk. Andreas Andermatt, Geschäftsführer des Bildungszentrums, der diese Station betreute, betonte, dass im Holzbau das Lösen von komplexen Problemen eine zentrale Rolle spielt. Gleichzeitig machte er die Jugendlichen darauf aufmerksam, dass niemand von ihnen erwartet, dass sie alles schon am ersten Tag ihrer Ausbildung können. Er verglich den Lernprozess mit dem Training in sportlichen Disziplinen. «Ihr werden mit der Zeit immer besser», versprach er. «Eure Ausbildnerinnen und Ausbildner stehen – wie Trainer – an eurer Seite.»

Vielen Dank an die Lernenden Sandra Kessler 1. Lj,, Tim Kramer 2. Lj.und Jana Oesch 4. Lj. sowie der Kursleiter Res Moser, die tatkräftig an diesem gelungenen Anlass mitgewirkt haben.