Lara Zwiefelhofer zimmert aus Leidenschaft – und ist 7 Monate Berufsbotschafterin gewesen
Als Zimmerin on Tour ist Lara Zwiefelhofer mit dem Wohnmobil durch die Schweiz gereist und hat in Schulen und an Berufsmessen potenzielle Lernende besucht. Auf die Berufe im Holzbau aufmerksam machen und Jugendliche für den handwerklichen Beruf gewinnen, ist das Ziel der Berufskampagne gewesen.
Mit Arbeitshosen, gold-silberner Gurtschnalle der Zunft und sichtlichem Stolz auf ihr Handwerk steht die Berufsbotschafterin vor der Schulklasse und stellt sich als Zimmerin Lara vor. Sie berichtet lebendig von der Freude an ihrer täglichen Arbeit, ihrer Leidenschaft für Holz und wie sie durch Zufall zu ihrem Traumberuf gefunden hat. Die Begeisterung schwappt zu den Oberstufenschülern über. Es sei schon etwas anderes, sind sich die Schüler einig, wenn eine Person vor ihnen stehe und vom Beruf erzähle, als im Internet darüber zu lesen.
Jugendliche für den Holzbau gewinnen
Von April bis November ist es in 83 Schulbesuchen so und ähnlich zu und her gegangen. Lara Zwiefelhofer – das Gesicht der diesjährigen Berufskampagne Zimmerin on Tour von Holzbau Schweiz – hat in 28 Holzbaubetrieben Station gemacht. Die 25-jährige Zimmerin hat ihre Leidenschaft für den Holzbau auch an Berufsmessen, Betriebsbesichtigungen und als Podiumsgast weitergegeben. Lara Zwiefelhofer ist die erste Frau, die als Zimmerin on Tour für die Berufe im Holzbau geworben hat. Sie ist ein Beispiel dafür, dass eine Karriere im Holzbau in den letzten Jahren auch für junge Frauen immer attraktiver geworden ist.
Holzbauberufe auf TikTok und Co.
Dass die Jugendlichen auf Social Media aktiv sind, hat sich die Zimmerin zunutze gemacht. Auf TikTok, Snapchat, Instagram und Facebook gab sie Einblick in die Arbeit als Zimmermann oder Zimmerin EFZ. Sie postete von spannenden Baustellen und vom Staplerfahren genauso wie von der Arbeit mit der Handfräse und der Motorsäge. In den Produktionshallen zeigte sie imposante Hightech-Maschinen in Aktion und gab Tipps für die Schnupperlehre weiter. Auch von lustigen Momenten berichtete sie. Beispielsweise als sie von der Kost Holzbau mit einem Helm mitsamt Pokal zur Heldin der Woche gekürt wurde oder vom Wettnageln mit einem Lernenden. Eine Vielzahl an Stories, Reels und Posts haben weit über die Tour hinaus Interessierte erreicht.
Eine Zimmerin macht Schule
«Für mich war die Aufgabe als Botschafterin eine grosse Ehre und jede Woche war anders», berichtet die Zimmerin. Eine ihrer Hauptaufgaben waren die Kurzvorträge an den Schulen. Mit Klassen arbeitete sie auch praxisorientiert im Werkraum und Holzbaubetrieb. Dabei entstanden Holzliegen und Jenga-Geschicklichkeitsspiele – Dinge, die die Jugendlichen noch lange an den Besuch der Zimmerin erinnern werden. Währenddessen beantwortete die Berufsfrau Fragen, gab Ratschläge zur Berufswahl und ermutigte zum Schnuppern. Für Unternehmen ist die Kampagne eine Bereicherung, Nick Käser von Käser Holzbau AG in Weier im Emmental erklärt: «Der Besuch der Zimmerin on Tour hat für uns grosse Bedeutung. Mit Blick auf den Fachkräftemangel ist es ein Vorteil, dass sie als Botschafterin den jungen Leuten den Beruf der Zimmerleute vorstellt. Für uns als kleinen Betrieb ist das hervorragend.»
Treffpunkt Berufsmessen
In ihrer Funktion war Lara Zwiefelhofer im Herbst an acht Berufsmessen präsent. Gemeinsam mit den Sektionen von Holzbau Schweiz warb sie im Gespräch – und mit Aktionen wie einem Holzhaus nach Plan aufrichten – für die vielseitigen Holzbauberufe. Während ihrer Tour beteiligte sie sich ausserdem an diversen lokalen Berufsbildungsveranstaltungen, Betriebsbesichtigungen und Tage der offenen Tür in Holzbaubetrieben. Alles Orte, wo angehende Lernende, aber auch Eltern und Lehrpersonen sich informieren konnten.
Persönliche Tour-Highlights der «Hölzigen»
Als erste Berufsbotschafterin war Lara Zwiefelhofer im Oberengadin zu Besuch, auch im Tessin war sie im Frühling für eine Woche Gast. Nach herausragenden Erlebnissen gefragt, meint die Liechtensteinerin: «Schwer zu sagen, die ganze Tour war ein Highlight. Speziell in Erinnerung bleiben mir die vielen Leute, die ich kennenlernte.» Dann nennt sie aber doch ein paar für sie spezielle Stationen. Die Woche Blockhausbau im Appenzell. Das sei eine ganz andere Bauweise mit viel Handarbeit. Das grossartige Team beim Aufbau der Badenfahrt oder im Emmental, das Erstellen eines Reitstalls mit runden Bindern, sei sehr interessant gewesen. Auch ein Spezialprojekt in Sarnen, der Fertigung eines übergrossen Schwedenmeters, der nun das Firmengelände schmückt, gehöre zur persönlichen Hitliste. Und der Halt bei Cadwork Holz, wo sie mit Tachymeter, 3-D-Scanner und Drohne Erfahrungen sammeln konnte.
Zukunftspläne
Von ihr aus könne man die Tour verlängern – die Zimmerin on Tour scheint kein bisschen müde zu sein. Das Reisen, vor allem in Verbindung mit dem Arbeiten, hat sie gepackt und ein paar interessante Jobangebote hat sie auch erhalten. Irgendwann möchte sich Lara Zwiefelhofer weiterbilden, doch als nächstes gibt es für sie eine wohlverdiente Auszeit.
Projektpartner
Vielen Dank für die Unterstützung.