Sicheres Be- und Entladen von stehenden Elementen

Bei Arbeiten in der Höhe besteht Absturzgefahr. Arbeitgebende wie auch Arbeitnehmende müssen sich dessen bewusst sein und die entsprechenden Vorkehrungen treffen. Ein Besuch bei der Brunner Zimmerei Holzbau GmbH in Schöftland zeigt, wie das Unternehmen diese Aufgabe löst.

Die Brunner Zimmerei Holzbau GmbH hat 30 Mitarbeitende. Der Betrieb ist regional verankert und erledigt alle Arbeiten, die in einer Zimmerei anfallen. Unter anderem ist das Unternehmen auch im Bereich Elementbau tätig. Um der Absturzgefahr beim Be- und Entladen von stehenden Elementen entgegenzuwirken, hat sich Geschäftsführer Thomas Hunziker mit seinem Team zur Anschaffung eines Laufgangs entschlossen.

Auswahlkriterien für den Laufgang

Nachfolgende Aspekte wurden bei der Beschaffung des Be- und Entladesystems miteinbezogen: In der Werkhalle des Betriebs ist der Platz sehr beschränkt. Er reicht nur für eine zu beladende Pritsche. Damit weiteres Material durch das Tor ein- und ausgebracht werden kann, muss die Pritsche so positioniert werden, dass überhaupt noch um sie herumgegangen werden kann – wenn auch nur knapp. Die Konstruktion mit Laufgang lässt es zu, dass die Elemente im Laufgang deponiert werden können. Der Standboden ist so konstruiert, dass er aufgeklappt werden kann.

Die Vorteile für den Betrieb liegen unter anderem darin, dass die Pritsche so, wie sie beladen wird, auf der Baustelle auch wieder entladen werden kann. Mit dem Laufgang geht es sogar noch schneller als mit anderen gleichwertigen Be- und Entladesystemen. Es gibt auf der Pritsche mit Laufgang nicht weniger Platz als bei anderen Systemen, da kein zusätzlicher Zwischenraum zwischen den Elementen benötigt wird. Die Elemente lassen sich mit den Ketten am Laufgang schnell und effektiv sichern. Durch das mittige Stehen gibt es auch bei einem Bedienungsfehler keine Gefahr, von einem Element erschlagen zu werden, da die Person in einem geschützten Bereich steht.

Deutlich weniger Transportschäden

Nach der Einführung des Be- und Entladesystems wurden bei Risskontrollen sehr viel weniger Transportschäden festgestellt: Durch das satte Aneinanderstellen der Elemente wird ein sehr viel kompakteres Ladegut erzielt.

Wenn Pritschen mit Schrumpffolien eingepackt oder ausgepackt werden müssen, ist der Laufgang ebenfalls sehr hilfreich, da die Pritsche einfach zu besteigen ist. Auch das Anbringen einer Blachenabdeckung ist leicht möglich, da die Zimmerleute schnell und einfach an die Anschlagpunkte auf der Oberseite der Elemente gelangen. Durch den mittigen Laufgang ist beim Aufschneiden der Schrumpffolie auch das versehentliche Durchtrennen eines Textilbandes der Elementsicherung weniger wahrscheinlich als bei anderen Vorgehensweisen. Beim Entladen ist der Anschlagpunkt am Hebemittel einfach zu kontrollieren. Wenn sich eine Kette verdreht oder nicht richtig angeschlagen wird, ist der Zeitaufwand sehr gering, um dies zu korrigieren.

Das Be- und Entladesystem mit Laufgang ist bei allen erdenklichen Wandtypen, Grössen und Aufhängungsmöglichkeiten einsetzbar. Dank des hohen Sicherheitsgrads und der Planungssicherheit für die Projektleiter ist das System genau das Richtige für diesen Betrieb. Und weil es bei der Brunner Zimmerei GmbH keine permanente, sondern nur eine gelegentliche Elementproduktion gibt, ist es überaus praktisch, dass der Laufgang ganz einfach von einer Person auf- oder abgebaut werden kann. Anschliessend steht die Pritsche für andere Transportmöglichkeiten zur Verfügung.

Der Laufgang im Praxistest

Holzbau-Vorarbeiter Mike Beyli ist seit mehr als 20 Jahren bei der Brunner Zimmerei Holzbau GmbH in Schöftland im Einsatz. In der Anschaffung des Laufgangs sieht er ein grosses Plus.

Herr Beyli, was macht den Laufgang als Arbeitsmittel so effizient und sicher?
Mike Beyli: Zum einen ist es die erleichterte Aufstiegsmöglichkeit über die fix montierte Leiter und das Geländer, welche eine hohe Sicherheit bieten. Zum andern ist das Handling mit den Elementen auf der Pritsche einfach und sicher. Dies ist insbesondere auch für junge oder noch nicht so routinierte Berufsleute ein grosses Plus.

Welche weiteren Vorteile sehen Sie?
Die Sicherung der Elemente ist einfach durchzuführen und von oben möglich. Auch bei kalter Witterung kann man sich sicher auf dem Laufgang bewegen, da die Stehfläche mit einem Lochblech konstruiert ist. Der Laufsteg ist demontierbar, so kann die Pritsche auch für den liegenden Elementtransport problemlos verwendet werden.

Hat ein Laufgang denn auch Nachteile?
Ein häufig genannter, negativer Aspekt ist der Platzverlust auf der Pritsche. Dieser ist jedoch sehr gering, da ohne Laufgang senkrecht stehende Rungen eingesetzt werden. Weil in unserem Betrieb die Platzverhältnisse beschränkt sind, muss die Zwischenlagerung des Betriebsmittels jeweils gut organisiert sein.