Schutz vor Sonne und Hitze
Wer draussen unter freiem Himmel körperliche Arbeiten ausführt, sollte die Belastungen im Sommer so gering wie möglich halten. Die UV-Strahlung wie auch die Hitze machen der Haut und dem Körper zu schaffen. Doch es gibt effektive Massnahmen, um diese Belastungen zu reduzieren.
Gemäss Bauarbeitenverordnung (BauAV) gilt: «Bei Arbeiten bei Sonne, Hitze und Kälte sind die erforderlichen Massnahmen zum Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu treffen.» Welche Möglichkeiten für Holzbaubetriebe bestehen, um ihre Mitarbeitenden bestmöglich zu schützen, zeigt das nachfolgende Praxisbeispiel auf.
Intensiv mit dem Thema Sonnenschutz beschäftigt hat sich die Firma Hochuli Schlossrued AG aus dem aargauischen Schlossrued mit ihren insgesamt 48 Mitarbeitenden (davon 29 im Holzbau). Dabei geht es sowohl um Wissenserweiterung bezüglich Schutzmassnahmen vor UV-Strahlung als auch um das Thema Hitzeschutz. Hierzu wurde speziell mit der Anschaffung von Kühlwesten ein Lösungsansatz gefunden.
Hautkrebs vorbeugen
Nach Angaben der schweizerischen Krebsliga erkranken jährlich rund 25 000 Personen an hellem Hautkrebs. Die Suva schätzt, dass davon rund 1000 Erkrankungen berufsbedingt sind. Dabei spielt es keine entscheidende Rolle, ob die Arbeiten im Winter in Höhenlage, im Sommer bei Sonnenschein oder sogar bei Bewölkung ausgeführt werden. Bei Arbeiten unter freiem Himmel ist immer mit Belastungen durch UV-Strahlung zu rechnen, die der Haut nicht guttun.
Die möglichen Schutzmassnahmen sind vielseitig und unterschiedlich:
- Wenn möglich die Arbeitszeit anpassen
- Wenn immer möglich den Arbeitsplatz beschatten (sonnenabgewandte Fassade, Zelt, Sonnenschirm, Sonnensegel usw.)
- Unbedeckte Hautstellen mit Sonnenschutzmitteln eincremen (Ohren, Lippen, Nase, Gesicht, Nacken, Arme, Beine), dabei mindestens Sonnenschutzfaktor 30 verwenden
- Haut so weit möglich mit Kleidung schützen sowie Nackenschutz und Stirnblende verwenden
In den Sommermonaten Juni und Juli ist die UV-Belastung zwischen 11 und 15 Uhr am intensivsten. Zwei Drittel der täglichen UV-Strahlung treffen in dieser Zeit auf die Erde. Die für Berufskrankheiten zuständige Suva verpflichtet Unternehmen und ihre Mitarbeitenden dazu, sich in dieser Zeit an die erforderlichen Schutzmassnahmen zu halten.
Kühlwesten bei Hitze
Es ist aber nicht nur die UV-Strahlung, die dem Körper Mühe bereitet, sondern auch die Hitze bei der ohnehin oft körperlich schweren Arbeit. Holzbau Vital, die Branchenlösung für Sicherheit und Gesundheitsschutz im Holzbau, empfiehlt den Unternehmen, ihren Mitarbeitenden Kühlwesten anzubieten. Damit kann der Körper bei Hitze entlastet werden. Die Mitarbeitenden sollten nach einer Instruktion zum Tragen der Kühlweste frei entscheiden können, ob und wann sie diese anziehen möchten.
Die Verdunstungskühlweste mit eingenähtem Flies ist nach dem Einlegen in einem Eimer Wasser und anschliessendem Abwischen betriebsbereit. Es gibt Westen für einen Tag und für bis zu drei Tage, die lediglich einmal aufgeladen werden müssen.
Vorteile von Kühlwesten:
- Kühlwirkung durch den natürlichen Luftzug
- Steigerung des Wohlbefindens beim Träger
- Verbesserung des Körperenergiehaushalts, da weniger Energie zum Herunterkühlen erforderlich ist und somit mehr für die anstrengenden Arbeiten bereitsteht
Durch die genannten Vorteile ereignen sich weniger Arbeitsunfälle. Die Kühlweste kann jedoch auch zum Nachteil werden, wenn sie zu lange getragen wird und sich Körperteile zu stark abkühlen. Das kann zu Erkältungen oder Beeinträchtigungen durch Rheuma führen.
Nach ersten Erfahrungen mit den Kühlwesten im Betrieb waren die Rückmeldungen an Holzbau Vital gut bis sehr gut, was den Tragekomfort, das Handling und die Wirkung der Kühlweste auf den Körper betraf. Holzbau Vital stellt den Betrieben eine Präsentation zur Verfügung, mit denen die Mitarbeitenden für den Einsatz der Kühlwesten geschult werden können. Ergänzend werden Testfragen angeboten, um die Schulung mit einer Kompetenzüberprüfung durchführen zu können. Alle Holzbaubetriebe, die Holzbau Vital im Nachgang eine Anwesenheitsliste und die Rechnung der Kühlwesten zukommen lässt, erhalten eine Erstattung von 80.– Franken pro Kühlweste /
Mitarbeiter.
Nach ersten Erfahrungen mit den Kühlwesten im Betrieb waren die Rückmeldungen an Holzbau Vital gut bis sehr gut, was den Tragekomfort, das Handling und die Wirkung der Kühlweste auf den Körper betraf. Holzbau Vital stellt den Betrieben eine Präsentation zur Verfügung, mit denen die Mitarbeitenden für den Einsatz der Kühlwesten geschult werden können. Ergänzend werden Testfragen angeboten, um die Schulung mit einer Kompetenzüberprüfung durchführen zu können. Alle Holzbaubetriebe, die Holzbau Vital im Nachgang eine Anwesenheitsliste und die Rechnung der Kühlwesten zukommen lässt, erhalten eine Erstattung von 80.– Franken pro Kühlweste / Mitarbeiter.
Die Kühlweste im Praxistest
Martin Huber, Zimmermann bei der Hochuli Schlossrued AG aus dem aargauischen Schlossrued, war im letzten Sommer das erste Mal mit einer Kühlweste auf der Baustelle.
Herr Huber, welche Vorteile haben Sie beim Tragen der Kühlweste wahrgenommen?
Zunächst natürlich den angenehmen Kühleffekt über viele Stunden. Ich wurde bei grosser Sommerhitze viel weniger schnell müde und blieb leistungsfähiger. Bei den teils langen Arbeitszeiten in der Hitze hatte ich auch deutlich weniger verschwitzte Hände. Beim Tragen der Weste fiel angenehm auf, dass sie auch bei schweren körperlichen Tätigkeiten bequem sass und unkompliziert an- und auszuziehen war. Die Kühlweste besteht aus einem leichten und atmungsaktiven Material.
Konnten Sie auch Nachteile feststellen?
Wenn man das Gilet aus dem Wasser nimmt, muss man das Wasser erst abtropfen lassen, sonst werden die Hosen nass. Am Oberkörper (T-Shirt) wird man zunächst auch nass.