Rückblick aus dem Zentralsitz
Holzbau Schweiz zieht eine positive Bilanz: Im Berichtsjahr wurden zentrale Projekte lanciert, strategische Weichen gestellt und aktuelle Herausforderungen entschlossen angegangen – etwa in den Bereichen Digitalisierung, Nachwuchsförderung und politische Interessenvertretung. Viele Aktivitäten wurden in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus der Branche umgesetzt.
Gemeinsam mit engagierten Mitgliedern und Partnern wurden neue Angebote geschaffen, bestehende Leistungen weiterentwickelt und wichtige Anliegen der Branche in die öffentliche Diskussion eingebracht. Sei es mit den neuen Verbandspartnern, der Weiterentwicklung der Bildungsplattform Holzbau-LAB, dem neuen Normrezeptur-Katalog NPK 335 oder der Kampagne Zimmerin on Tour: Der Verband hat konkret Wirkung entfaltet und bleibt für seine Mitglieder ein verlässlicher Partner.
Aus dem Zentralsitz
Am Zentralsitz wurde über das Jahr hinweg eine Vielzahl von Anfragen von Mitgliedern, Partnern und der Öffentlichkeit bearbeitet – ein Beleg für die zentrale Funktion als Kompetenzzentrum und erste Anlaufstelle für die Branche. Der Verband fördert mit Information, Beratung und Vernetzung eine starke und zukunftsorientierte Holzbaubranche.
Die gut besuchte Diplomfeier der höheren Berufsbildung, aber auch die Generalversammlung, die Regionalveranstaltungen und die Berufsmeisterschaften stiessen auf grosse Resonanz. Ergänzend dazu trugen regionale und themenspezifische Anlässe dazu bei, den Austausch unter den Mitgliedern zu fördern und aktuelle Themen breit zu diskutieren.
Bildung
Ein Schwerpunkt lag auf der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Bildungsangebote. Mit dem Zukunftsworkshop zur Fünf-Jahres-Überprüfung der EFZ- und EBA-Ausbildungen wurde ein wichtiger Auftakt geschaffen. Lernende, Berufsbildner und Unternehmer diskutierten gemeinsam neue Ansätze, um die Berufsbilder an zukünftige Anforderungen anzupassen. Das Holzbau-LAB, das digitale Lern- und Arbeitsinstrument der Branche, findet inzwischen breite Anwendung in der Grundbildung und wird zunehmend auch in der höheren Berufsbildung genutzt.
An der Präsidentenkonferenz im Frühjahr 2025 stand die berufliche Weiterentwicklung im Zentrum – als Grundlage für die Schaffung neuer Kursangebote im Bereich des lebenslangen Lernens. Besonders erfreulich war das Rekordergebnis bei der Berufs- und höheren Fachprüfung: Noch nie zuvor gab es so viele Anmeldungen wie 2024. Zudem feierten noch nie so viele Absolventinnen und Absolventen gemeinsam ihren erfolgreichen Abschluss wie an der Diplomfeier im Februar 2025.
Recht und Soziales
Die diesjährigen Lohnverhandlungen brachten eine Erhöhung der Mindestlöhne im Gesamtarbeitsvertrag Holzbau um 1,5 Prozent. Zudem stand der Rechtsdienst den Mitgliedern bei zahlreichen juristischen Fragestellungen beratend zur Seite und erarbeitete neue praxisorientierte Merkblätter.
Mit Vernehmlassungen und Stellungnahmen platzierte der Verband die Anliegen der Branche entschlossen bei Behörden und politischen Entscheidungsträgern. Besonders erfreulich ist das weitere Wachstum von Holzbau Plus: Inzwischen tragen 60 Betriebe das Label für eine partnerschaftliche Unternehmenskultur und Personalführung.
In Kooperation mit dem Verein Pro Teilzeit wurde das Projekt «Arbeitsmodelle für Vereinbarkeit» lanciert. Ziel ist es, neue Wege für flexible und familienfreundliche Arbeitsformen im Holzbau aufzuzeigen und Hilfsmittel zur Umsetzung bereitzustellen.
Technik und Betriebswirtschaft
Mit dem neuen Normrezepturkatalog NPK 335 ist ein wichtiger Meilenstein erreicht. Über 10 000 Positionen stehen nun im modernisierten E-Viewer bereit und bilden eine wichtige Grundlage für individuelle Kostenansätze und präzise Kalkulationen in den Betrieben. Zudem engagierte sich der Verband intensiv in der Normenarbeit, insbesondere im Bereich des neuen Eurocode 5, Teil 3, um die Interessen des Schweizer Holzbaus nachhaltig zu vertreten.
Auch in der politischen Interessenvertretung wurde gemeinsam mit weiteren Verbänden mit klaren Stellungnahmen zum Sparpaket des Bundes und zum Klima- und Innovationsschutzgesetz aktiv Einfluss genommen. Zwei Holzbau Träffs in Brienz BE und Wil SG zum Thema «Von der Forschung in die Praxis» boten rund 150 Teilnehmenden eine wertvolle Plattform für den Austausch und die Weiterbildung.
Marketing und Kommunikation
Im Bereich Marketing und Kommunikation trieb man die Nachwuchsförderung gezielt voran. Seit April 2025 ist Lara Margiotta als Zimmerin on Tour unterwegs und begeistert schweizweit Schülerinnen und Schüler für den Beruf. Das neue Themenheft «Entdecke mit Jaël und Nik den Holzbau» vermittelt Jugendlichen auf spielerische Weise die Welt des Holzbaus und ergänzt die bisherigen Werbemassnahmen ideal.
Die Vorbereitungen für die SwissSkills und die Messe HOLZ setzte man 2025 intensiv fort. Für die Tage des Schweizer Holzes erarbeitete Holzbau Schweiz mehrere Filmprojekte, um die Leistungen der Schweizer Holzkette sowie die Bedeutung von Holz als nachhaltige Ressource sichtbar zu machen. Zudem konnten über Social Media und Fachpublikationen neue Zielgruppen erreicht und das Image der Branche als modern und sympathisch vermittelt werden.
Holzbau Vital
Holzbau Vital setzte sich konsequent für Arbeitssicherheit, Gesundheitsförderung und Arbeitszufriedenheit in den Mitgliedsbetrieben ein. Der Mitgliederbestand wurde weiter ausgebaut. Mittlerweile engagiert sich mehr als die Hälfte aller dem GAV-Holzbau unterstellten Unternehmen aktiv für Arbeitssicherheit und Gesundheitsförderung. Damit profitieren rund 75 Prozent der Mitarbeitenden im Holzbau direkt von den gezielten Massnahmen.
Ein Schwerpunkt lag erneut auf der Aus- und Weiterbildung. Mit neuen Schulungsmodulen und einem erweiterten Beratungsangebot konnten weitere Unternehmen erreicht und sensibilisiert werden. Besonders positiv aufgenommen wurden zwei Webinare zur mentalen Gesundheit im Baugewerbe. Zudem trug Holzbau Vital mit präventiven Massnahmen wie Kühlwesten und Stirnblenden aktiv zum Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden bei.
Verlag
Das angespannte wirtschaftliche Umfeld und die politische Unsicherheit wirkten sich auf das Anzeigengeschäft der Pro Holzbau Schweiz GmbH aus. Internationale Bauzulieferer blieben bei Werbemassnahmen zurückhaltend, trotz guter Auftragslage im Schweizer Holzbau. Erfreulicherweise konnten im vergangenen Jahr mehrere Massnahmen für zwei Kampagnen von Marketing Schweizer Holz realisiert werden. 2025 stehen die Verbandspartner von Holzbau Schweiz im redaktionellen Fokus.
Dass die Magazine «Wir Holzbauer», «First» und «Holzbauer spezial» in der Branche sehr geschätzt sind, machten die Delegierten von Holzbau Schweiz deutlich. Sie beschlossen, einen Teil der Marketingleistung über den Verband zu finanzieren, um so die Sichtbarkeit des Holzbaus in Schweizer Architektur- und Planungsbüros zu sichern.
Finanzen
Auch im vergangenen Jahr führten neue Anforderungen – insbesondere im Bereich der Digitalisierung sowie bei der Weiterentwicklung zentraler Projekte – zu zusätzliche Investitionen. Dank eines vorausschauenden und sorgfältigen Budgetmanagements konnte das Geschäftsjahr dennoch mit einem nur moderaten Verlust von CHF 109 651,64 abgeschlossen werden. Das Ergebnis lag im Rahmen der Erwartungen.
An der Delegiertenversammlung vom 18. Juni 2025 bestätigten die Delegierten die provisorisch erhöhten Beiträge. Mit dem Entscheid stärken sie die finanzielle Basis des Verbands und ermöglichen es Holzbau Schweiz, auch künftig strategisch wichtige Themen aktiv anzugehen – im Interesse der gesamten Branche. Holzbau Schweiz dankt der ganzen Branche für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung.
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