Zukunftsstrategien und Erfolge: Holzbaubranche stellt sich den Herausforderungen
Die Holzbaufamilie hat sich in Pfäffikon SZ zum Impulstag Holz und der 116. Generalversammlung getroffen. Traditionell findet die Veranstaltung von Holzbau Schweiz während zweier Tage statt. In diesem Jahr hat die Sektion Zürichsee-Linth am 6. und 7. September in das am Zürichsee gelegene Hotel Seedamm Plaza eingeladen.
Die herzliche Gastfreundschaft der Sektion Zürichsee-Linth und das spätsommerliche Wetter sorgten für einen einladenden Empfang der rund 300 Teilnehmenden. Der Impulstag Holz und die 116. Generalversammlung boten der Branche eine Plattform für regen Austausch. Zukunftsstrategien wurden diskutiert, Erfolge reflektiert und die Verbandsangelegenheiten behandelt. Zentralpräsident Hansjörg Steiner unterstrich die Erfolge des vergangenen Jahres mit den Worten: «Es ist ein Genuss, über den Holzbau zu sprechen.»
Lösungen für den Fachkräftemangel
Der Impulstag Holz stellte sich einer der drängendsten Herausforderungen der Branche: dem zunehmenden Fachkräftemangel. Mit dem Fokus auf Mitarbeiterbindung und der Gewinnung neuer Fachkräfte eröffnete Prof. Dr. Feriha Özdemir von der FHNW den Tag. Die Employer Brand Studie 2023 zeige, dass 69 Prozent der Schweizer Unternehmen Mitarbeiterbindung als relevant bis sehr relevant für den Geschäftserfolg einstufen. Als zentrale Treiber nannte sie attraktive Gehälter und Benefits, Zeit für Führung, Karrierechancen und Work-Life-Balance. János Bucher von Neoviso richtete den Blick auf die Denkweise der Generation Z. Für junge Mitarbeitende seien gute Teamverhältnisse, interessante Arbeit, Weiterentwicklung, flexible Arbeitszeiten und angemessene Vergütung entscheidend, um langfristig motiviert zu bleiben und die erwarteten Leistungen zu erbringen.
Im abschliessenden Podiumsgespräch diskutierten die Referenten gemeinsam mit Ständerat Pirmin Schwander, Zimmerin on Tour Lara Zwiefelhofer und Unternehmer Daniel Alpiger praktische Ansätze. Daniel Alpiger betonte den Wert echter Wertschätzung, während Lara Zwiefelhofer von positiven Erfahrungen mit regelmässigen Feedback- und Schulungsrunden in Betrieben berichtete. Der Impulstag lieferte wertvolle Denkanstösse und konkrete Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige Personalstrategie in der Holzbaubranche, die von Wertschätzung, Kommunikation und Entwicklungsmöglichkeiten geprägt ist.
Erfolgreiches Jahr und Blick in die Zukunft
In seiner kurzen Rückschau freute sich Zentralpräsident Hansjörg Steiner, dass für ihn das Präsidium eine erfüllende Aufgabe sei. Er erlebe die Unterstützung aller Beteiligten und bedankte sich für das Vertrauen, die Unterstützung und das wertvolle Engagement jedes Einzelnen. Direktorin Gabriela Schlumpf wies in ihrem Jahresbericht auf die positive Branchenentwicklung und den weiterhin hohen Arbeitsvorrat hin. Im vergangenen Jahr habe der Verband politisch vermehrt Einfluss genommen. Holzbau Schweiz wurde zudem öfter eingeladen und angefragt. Die Kampagne Schweizer Holz, mit welcher Holzbau Schweiz und Marketing Schweizer Holz für den heimischen Rohstoff sensibilisiert, sei auf gutem Wege. In der Berichterstattung der Zentralleitung wies Peter Henggeler, Ressort Soziales, auf das laufende Projekt «Arbeitsmodelle für Vereinbarkeit im Holzbau» hin. Dieses wird in Kooperation mit verschiedenen Sozialpartnern durchgeführt. Im Fokus stehen innovative Arbeitszeitmodelle, die den Bedürfnissen der Branche gerecht werden. Ende September startet eine Branchenbefragung, an der sich alle Holzbaubetriebe beteiligen können.
Da keine Wahlen und Sachgeschäfte anstanden, verlief die 116. Generalversammlung von Holzbau Schweiz zügig, die ordentlichen Traktanden der Versammlung boten keinen Anlass zu Wortmeldungen aus den Reihen der Mitglieder. Das Protokoll der vergangenen Generalversammlung sowie der Jahresbericht wurden einstimmig genehmigt. Direkt im Anschluss an die Generalversammlung wurden drei innovative Betriebe ehrenvoll mit dem Holzbau Plus Awards ausgezeichnet. Sie alle überzeugen durch herausragende Leistungen in der Branche.
Vielfältiges Rahmenprogramm
Das Treffen der «Hölzigen» bot weit mehr als fachlichen Input. In den Pausen nutzten die Gäste die Gelegenheit zu angeregten Gesprächen und zum Netzwerken. Den Auftakt zum abendlichen Bankett bildete ein stimmungsvoller Apéro im Garten. Für beste Unterhaltung sorgte der Italo-Schweizer Comedian Sergio Sardella, der die Gäste mit seinem Programm begeisterte und für herzhafte Lacher und heitere Stimmung sorgte.
Der Samstag bot bei bestem Wetter eine Auswahl an Aktivitäten: einen Spaziergang über den Holzsteg nach Rapperswil, eine Tour durch die Rosengärten und auf den Schlosshügel sowie einen Besuch im Kinderzoo. Den Abschluss bildete das Mittagessen in «Knies Zauberhut», einem beeindruckenden Freiform-Holzbau. Hier liessen die Teilnehmenden die Veranstaltung in entspannter Atmosphäre ausklingen.
Zum nächsten Impulstag Holz mit der 117. Generalversammlung lädt die Sektion Berner Oberland am 29. und 30. August 2025 ein.