Arbeitsplätze und Verkehrswege beleuchten
In der aktuellen Bauarbeitenverordnung (BauAV) ist neu auch das Thema Beleuchtung explizit erwähnt (siehe Art. 38). Infolgedessen müssen Holzbaubetriebe diesen Aspekt in der Beurteilung eines Arbeitsplatzes miteinbeziehen. Zwar ist eine Beleuchtung des Arbeitsplatzes eine Selbstverständlichkeit, dennoch gibt es einiges dabei zu beachten.
Dem Thema beleuchtete Arbeitsplätze und Verkehrswege konkret angenommen hat sich jetzt die Thomas Vögele Zimmerei GmbH – gemeinsam mit Holzbau Vital, der Branchenlösung für Arbeits- und Gesundheitsschutz. Die Zimmerei aus Leibstadt (AG) beschäftigt sechs Mitarbeitende und ist in den Bereichen Neubauten, Umbauten, Innenausbauten, Bedachungen und Renovationen tätig. Mit dem Ziel, die alten Handlampen und Halogenscheinwerfer, die ein eher dumpfes Licht abwerfen und schnell kaputtgehen, zu ersetzen, wurden die Möglichkeiten einer geeigneten Beleuchtung evaluiert. Es sollte eine gute Lösung für möglichst viele der anfallenden Arbeiten gefunden werden.
Die Auswahl an Beleuchtungslösungen für den Einsatz auf der Baustelle ist vielfältig:
- Stirnlampen
- Akku- und Kabel-LED-Scheinwerfer für den Boden
- Akku- und Kabel-LED Scheinwerfer auf Stativen
- Umfeld-LED-Baustrahler
- Beleuchtungsballons
- Taschenlampen
- LED-Leuchtbänder
- Handlampen
Die Basisausstattung
Geschäftsführer Dieter Staudacher von der Thomas Vögele Zimmerei GmbH entschied sich für neue LED-Scheinwerfer für drinnen und draussen sowie für LED-Lichtbänder und Stirnlampen. Diese werden von den Mitarbeitenden als gut geeignete Alternativen zu den bisher vorhandenen Beleuchtungsmitteln erachtet: Stirnlampen sind praktisch, um die Hände frei zu haben. Beispielsweise, um am Morgen die auf der Baustelle eingerichtete Beleuchtung einzustecken oder bei noch fehlendem Tageslicht das Auto zu be- oder entladen. Stirnlampen sind auch hilfreich, um von anderen Verkehrsteilnehmenden wahrgenommen zu werden.
LED-Lichtbänder wurden vom Unternehmen für Korridorbeleuchtungen und generelle Raumausleuchtungen angeschafft, weil damit mehrere Arbeitssituationen abgedeckt werden können. Im Vergleich zur punktuellen Beleuchtung ist das Streifenlicht als Zugangsbeleuchtung als Raumausleuchtung einsetzbar. Die neuen LED-Scheinwerfer sind klein, handlich verstaubar und schnell aufgebaut. Sie sind vor allem bei sich ändernden Arbeitsbereichen und bei Zuschnitttischen zu empfehlen, weil es dort auf einen punktuell gut ausgeleuchteten Arbeitsplatz ankommt.
Weitere Leuchtmittel
- Handlampen sind zum Teil magnetisch, haben einen Haken oder ein Band, damit sie sich auch gut in einer bestimmten Höhe montieren lassen. Sie sind klein und handlich, verfügen jedoch über ein eher kleines Lichtfeld.
- Taschenlampen haben den Vorteil, punktuell bis in weite Entfernung zu leuchten. So kann auch weiter weg etwas gesehen werden. Vor allem kleine Taschenlampen, welche die Handwerker immer bei sich tragen, sind praktisch. Mit ihnen steht Licht unmittelbar zur Verfügung, wenn es die Situation erfordert.
- Umfeld-LED-360°-Baustrahler werfen einen grossen und weiten Lichtkegel. Das ist beispielsweise im Dachbereich oder in einem grossen Raum nützlich.
- Beleuchtungsballons haben einen ähnlichen Effekt wie die Umfeld-LED-360°-Baustrahler, jedoch mit dem Unterschied, dass die ausgeleuchtete Fläche nicht ganz so gross ist. Dafür blendet dieses Leuchtmittel nicht, egal wo es befestigt ist.
Sicherheit gewährleisten
Wie nicht ortsfeste Arbeitsplätze ausgeleuchtet werden müssen, ist in der VUV Art. 35 ausreichend definiert. Diese besagt, dass die Sicherheit der Arbeitnehmenden jederzeit gewährleistet werden muss. Für ortsfeste Arbeitsplätze wie beispielsweise in Werkhallen oder Büros ist definiert, wie die Lichtintensität und die Farbtemperatur im jeweiligen Bereich ausfallen soll. Diese Angaben werden in der ArGV Art.15 geregelt.
Kalt statt warm
Früher wurden Arbeitsmittel wie Kleber oder Kitte bei kalten Temperaturen vor die warmen Halogenscheinwerfer gestellt, um die Produkte verarbeitbar zu halten. Mit dem Wechsel zu den kühleren LED-Leuchtmitteln ist das nicht mehr möglich, aber es gibt auf dem Markt Kühl- und Wärmeboxen, die im Sommer und im Winter eingesetzt werden können, um Materialschäden durch Temperaturstürze zu vermeiden.
«Steigerung der Effizienz und der Sicherheit»
Roman Vögeli, Holzbau-Vorarbeiter bei der Thomas Vögele Zimmerei GmbH.
Herr Vögeli, sie haben die neuen Leuchtmittel bei der Thomas Vögele Zimmerei GmbH getestet. Welche Vorteile bringt es für die Zimmerleute, wenn der Arbeitsplatz gut ausgeleuchtet ist?
Es lässt sich deutlich effizienter arbeiten und man hat mehr Sicherheit, wenn man alles sieht.
Welche Lichtmittel halten Sie für optimal geeignet, wenn es darum geht, einen Arbeitsplatz gut auszuleuchten?
Wir haben uns im Betrieb für die Kombination von LED-Lichtbändern mit LED-Scheinwerfern entschieden und vereinen damit die jeweiligen Vorteile:
eine grossflächige Ausleuchtung des Raums sowie die punktuelle Beleuchtung eines Arbeitsplatzes, zum Beispiel des Zuschnitttisches.
Welche Unterschiede haben Sie bei der Umstellung von Halogen- auf LED-Leuchtmittel festgestellt?
Im Winter hatten die Halogenscheinwerfer den Vorteil, dass sie zusätzlich gewärmt haben. Das war für gewisse Tätigkeiten praktisch. Die LED-Lampen gehen weniger schnell kaputt, das ist auch von Vorteil.
Welche Erkenntnisse haben Sie gewonnen, als Sie sich mit der Ausleuchtung der Arbeitsplätze bewusst auseinandergesetzt haben?
Am Anfang denkt man schnell mal, dass ein Scheinwerfer doch genügen müsste. Es braucht etwas Zeit, um sich bewusst mit diesem Thema auseinanderzusetzen und sich für eine passende Leuchtmittelkombination zu entscheiden. Diesen Zusatzaufwand holt man jedoch schnell wieder rein mit der Steigerung der Effizienz und Sicherheit.