Mobiler Seitenschutz
Beim Versetzen von Boden- oder Dachelementen, die in über zwei Metern Höhe montiert werden, sind Schutzmassnahmen erforderlich. Eine der möglichen Massnahmen kann ein mobiler Seitenschutz sein. Dieser wird nach dem Versetzen des Elements einfach zur neuen Absturzkante verschoben. Durch das vergleichsweise einfache Handling stellt der mobile Seitenschutz für Holzbauunternehmen einen sehr guten Lösungsansatz dar.
Beim Verlegen von Dach- oder Bodenelementen sind folgende Schutzmassnahmen anzuwenden: Seitenschutz, Auffangnetz oder Fangerüst. Alle anderen Möglichkeiten kommen zur Anwendung, wenn die vorgenannten Massnahmen technisch nicht möglich oder zu gefährlich sind.
Bewährte Sicherheitslösung
Die Beer Holzbau AG aus Ostermundigen (BE) ist mit ihren rund 80 Mitarbeitenden der Region Bern tätig. Das Unternehmen erledigt von Kleinstaufträgen bis zu Grossprojekten alle Arten von Arbeiten im Holzbau. Die Schwerpunkte liegen im Systembau, Elementbau, Umbau und Neubau – vom Einfamilienhaus bis hin zu energieeffizienten Wohnsiedlungen. Jede Baustelle ist anders und die erforderlichen Schutzmassnamen müssen immer wieder aufs Neue beurteilt werden. Der mobile Seitenschutz hat sich bei der Beer Holzbau AG bei vielen Anwendungen als einer der besten Lösungsansätze bewährt. Da der Seitenschutz auf einmal verschoben werden kann, ist er sehr effizient und der Arbeitsprozess wird optimiert.
Um den mobilen Seitenschutz einsetzen zu können, sind unter Umständen zwei Vier-Strang-Kettengehänge erforderlich – es sei denn, die Elemente sind sehr klein. Es sollte vermieden werden, den mobilen Seitenschutz mehrmals nach vorne zu bewegen. Damit pro neu verlegtes Element nicht zu viel Zeit und Kraft verloren gehen, müssen die Arbeitsschritte entsprechend gut geplant sein. Sind die Abläufe entsprechend aufeinander abgestimmt, kann der Seitenschutz in einem Arbeitsgang nach vorne an die neue Absturzkante geschoben werden. Da der mobile Seitenschutz bereits ab einer Höhe von zwei Metern Fallhöhe eingesetzt werden muss und sich die Anwendung für viele Arbeitseinsätze eignet, ist es hilfreich, wenn die Mitarbeitenden die Arbeitsschritte gut kennen und mit jedem Einsatz an Routine gewinnen.
Bis zehn Grad Neigung
Der Bereich von zwei bis drei Metern Absturzhöhe – aber auch darüber hinaus – ist generell eher schwierig zu sichern. Von allen Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen, ist der mobile Seitenschutz eine einfache und sichere Variante. Wenn der Elementstoss das Heranziehen an das verlegte Element erfordert und ein Bordbrett diesen Arbeitsgang verhindert, lässt sich das Bordbrett demontieren. Voraussetzung dafür ist, dass der darunterliegende Arbeitsbereich abgesperrt wird, sodass allenfalls herabfallende Gegenstände niemanden verletzen. Wenn die Arbeiten unterbrochen werden, muss das Bordbrett wieder montiert werden.
Bei horizontalen oder leicht geneigten Bodenelementen oder Dachelementen kann der mobile Seitenschutz bis zu einer Neigung von maximal zehn Grad oder dem vom Hersteller freigegebenen Wert verwendet werden. Das Entladen der Pritschen kann in diesem Fall gut mit verlängerten Gurten durchgeführt werden, um das «Entladen und Versetzen» richtig zu kombinieren. Die Mitarbeiter des Montageteams geben dabei den Takt an, da der Mitarbeiter, der unten bei der Pritsche anschlägt, weniger zu tun hat.
«Einfach anheben und verschieben»
Daniel Wanzenried, Mitarbeiter der Beer Holzbau AG.
Herr Wanzenried, Sie sind bei der Beer Holzbau AG für die Umsetzung des Sicherheitskonzepts zuständig. Wenn Sie bei einem eingeschossigen Gebäude entscheiden müssen: Welche Sicherheitseinrichtung bevorzugen Sie?
Ich wähle in einem solchen Fall in der Regel den mobilen Seitenschutz, da dieser die einfachste Möglichkeit und schnellste Art darstellt und vor allem gemäss der Bauarbeitenverordnung (BauAV) zulässig ist.
Wie lösen Sie bei diesem Arbeitsablauf das Vorgehen, um den mobilen Seitenschutz schnell nach vorne zu bringen?
Da immer mehrere Mitarbeiter vor Ort sind, um die Elemente zu richten und zu versetzen, ist es am einfachsten, wenn alle zusammen den mobilen Seitenschutz anheben und nach vorne verschieben.
Worin sehen Sie den Vorteil eines mobilen Seitenschutzes?
Egal, wo und in welcher Phase des Bauablaufs man sich befindet, es halten sich immer alle hinter dem Seitenschutz auf und sind damit zu jeder Zeit gesichert. Zudem hält sich der Materialaufwand in Grenzen, denn es gibt ja nur den einen Seitenschutz, der nur einmal zusammengebaut und anschliessend nur noch versetzt werden muss.
Welche Nachteile sehen Sie beim mobilen Seitenschutz, was könnte besser gelöst werden?
Da der Seitenschutz schwer ist, braucht es zum Verschieben einen eher hohen Kraftaufwand. Wenn dieser Aspekt bei neueren Systemen verbessert würde, wäre es noch sehr viel einfacher.
Bei welchen Baustellen sehen Sie den Einsatz eines mobilen Seitenschutzes als eher ungeeignet?
Bei Umbauten oder sehr kleinstrukturierten und komplizierten Grundrissen mit wenig Platz ist der Aufbau umständlich und schwierig.