Holz erleben
Das Primarschulhaus Martin Haffter zeichnet sich durch eine umfassend gedachte Nachhaltigkeit aus. Das Gebäude bietet viel Identifikationspotenzial für die Schule sowie für die Stadt Weinfelden.
Fotos: Ladina Bischoff
Beim Neubau der Primarschule in Weinfelden (TG) haben die Schülerinnen und Schüler den gesamten Planungs- und Bauprozess in allen Etappen miterlebt, vom Holzschlag im einheimischen Wald, über den Zuschnitt der Balken in der Sägerei, bis zur Herstellung der Elemente in den benachbarten Holzbaubetrieben. Die Aufrichtung der Elemente geschah neben dem Schulhaus direkt vor ihren Augen, wodurch Umwelt- und Energiethemen unmittelbar erlebbar gemacht und in den Schulalltag integriert werden konnten. Der fast quadratische Neubau steht auf einem in den 1790er Jahren erbauten unterirdischen Notspital. Mit der Weiternutzung der Anlage als Untergeschoss und als Fundament konnten viel Beton und CO2 eingespart werden. Die tragenden Wandachsen im Raster des Spitals bilden die primäre Tragstruktur, auf der sich über drei Geschosse 14 Klassenzimmer und Nebenräume einteilen liessen. Die räumlich prägende Deckenkonstruktion ist als Holz-Beton-Verbund decke ausgeführt. Die Erscheinung des Neubaus leitet sich aus der Konstruktionsart als Holzbau ab. Das Fügen und Schichten von Bauteilen, der horizontale und vertikale Lastabtrag werden sichtbar und verständlich. Die Erscheinung und Haptik des Holzes schaffen darüber hinaus eine warme und angenehme Lernumgebung.
Fakten:
Neubau Primarschulhaus Weinfelden (TG)
Fertigstellung: 2022
Bauherrschaft: Primarschulgemeinde Weinfelden, Weinfelden
Architektur: Isler Gysel Architekten, Zürich
Ingenieur: Pirmin Jung Schweiz AG, Sargans (SG)
Holzbau: Bornhauser Holzbau AG, Weinfelden;
Wiesli Holzbau AG, Weinfelden; Kaufmann Oberholzer AG, Schönenberg an der Thur (TG)
Holzart: Fichte/Tanne naturbelassen
Zertifizierung: Schweizer Holz, 970 m3
islergysel.ch